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Tausende bei neuen Demonstrationen in Israel

3. Juni 2012

In Israel haben mehrere tausend Bürger für soziale Gerechtigkeit demonstriert. Sie wollen an die Protestwelle vom Sommer 2011 anknüpfen.

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Israelis protestieren in Tel Aviv gegen hohe Lebenshaltungskosten (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die größte Demonstration fand nach Angaben der Polizei in Tel Aviv statt. Dort marschierten nach Medienberichten etwa 5000 Menschen durch die Innenstadt und riefen Parolen wie: "Die Menschen fordern soziale Gerechtigkeit" und "Wir, die Mehrheit, gehen auf die Straße". Die Demonstration habe sich auch gegen einen wachsenden Rassismus in der israelischen Metropole gerichtet, in der zehntausende Einwanderer aus Afrika leben.

Marsch zu Netanjahus Residenz

In Jerusalem beteiligten sich rund tausend Menschen an einer Demonstration zur Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Auf Spruchbändern forderten sie unter anderem "Gerechtigkeit, keine Almosen". In der nördlichen Hafenstadt Haifa berichteten die Medien von mehreren hundert vorwiegend jungen Demonstranten.

Israel: Hunderttausende bei Sozialprotesten

Im Sommer 2011 hatten die Aktionen gegen soziale Missstände klein angefangen - mit einem Zeltlager aus Protest gegen hohe Mieten in Tel Aviv. Daraus entwickelte sich die größte Massenbewegung in der Geschichte Israels. Auf ihrem Höhepunkt gingen Anfang September landesweit eine halbe Million Menschen aus Wut über steigende Wohnungspreise und soziale Ungerechtigkeiten auf die Straße. Die Regierung Netanjahu ergriff daraufhin einige soziale Maßnahmen, die aber vielen Menschen nicht ausreichen.

Seit dem vergangenen Herbst wurden in Israel soziale Themen durch die Debatten über die Forderung der Palästinenser nach UN-Vollmitgliedschaft und vor allem über das Für und Wider eines israelischen Militärschlags gegen das vermutete iranische Atombombenprogramm weitgehend aus der Öffentlichkeit verdrängt.

wl/rb (dpa, afp)