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Anlegern gefällt Facebook nicht

Henrik Böhme21. Mai 2012

Zum Börsenstart des sozialen Netzwerkes am Freitag hatten noch Stützungskäufe der Banken dem Aktienkurs geholfen. Damit war es am Montag aber vorbei. Und für die Facebook-Papiere ging es bergab.

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Die Nasdaq-Börse an der New Yorker Wall-Street (Foto: dapd)
Nasdaq Börse New YorkBild: AP

Zu Handelsschluss in New York büßten die Facebook-Anteile fast elf Prozent ihres Wertes ein. Am Vormittag hatte die Aktie sogar nur noch 33 Dollar gekostete, ein Minus von fast 14 Prozent. Der Ausgabepreis hatte bei 38 Dollar gelegen. Erst im Laufe des Handels konnte sich das Papier wieder etwas erholen.

An der US-Börse Nasdaq hatten die Papiere am Freitag bei 38,23 Dollar geschlossen. Dabei musste Insidern zufolge Morgan Stanley, die als führende Bank Facebooks Börsengang begleitete, mit massiven Stützungskäufen verhindern, dass die Titel ins Minus rutschten.

Nasdaq-Chef räumt Panne ein

Der Chef der US-Technologiebörse Nasdaq, Robert Greifeld, hat sich für die technischen Probleme beim Börsengang des sozialen Internet-Netzwerks Facebook entschuldigt. "Das war nicht unsere Sternstunde", sagte Greifeld am Sonntag mehreren US-Zeitungen. Der Beginn des Börsengangs am Freitag hatte um fast eine halbe Stunde verschoben werden müssen. Dem Chef der Börse zufolge lag die Ursache in einer Verzögerung von zwei Millisekunden bei der Berechnung des Preises zur Eröffnung, was dazu führte, dass ungewöhnlich viele Orders wieder storniert wurden. Umfangreiche Tests vor dem Börsengang hätten dieses Problem nicht gezeigt. "Wir haben den Facebook-Börsengang schlecht vorbereitet", sagte Greifeld. Die Probleme seien "echt", und die Nasdaq müsse sich hier klar verbessern. Die Probleme hätten den Kurs der Facebook-Aktie aber nicht beeinflusst, beteuerte Greifeld.

Facebook hatte am Freitag einen der größten Börsengänge aller Zeiten hingelegt. Der erste Handelstag verlief aber enttäuschend, die Wertpapiere notierten nach teils heftigem Auf und Ab zum Börsenschluss nur 23 Cent über dem Ausgabepreis von 38 Dollar. Das Unternehmen nahm durch die Neu-Emission mindestens 16 Milliarden Dollar ein. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte noch am Freitag eine Untersuchung der Pannen eingeleitet.

Zudem steht dem Online-Netzwerk auch juristischer Streit ins Haus: US-Internetnutzer reichten eine Sammelklage wegen der angeblichen Verletzung ihrer Privatsphäre ein, wie deren Anwälte am Freitag mitteilten. Demnach geht es um Schadensersatzforderungen von bis zu 15 Milliarden Dollar.

hb/ab (rtr,afp)