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Fairer Handel legt deutlich zu

20. April 2012

Der Handel mit fair gehandelten Produkten in Deutschland boomt. Fair Trade will dafür sorgen, dass die Erzeuger in Dritt-Welt-Ländern faire Preise für ihre Rohstoffe und ihre Arbeit bekommen.

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Hand mit Kaffee (Foto: AP)
Bild: AP

Rund 400 Millionen Euro haben die Bundesbürger im vergangenen Jahr für fair gehandelte Waren ausgegeben. Dieter Overath, Geschäftsführer von Transfair, der Gesellschaft, die ein Siegel für fair gehandelte Waren vergibt, sagte am Freitag in Bonn, dass der "faire" Handel damit um 18 Prozent im Vergleich zu 2010 zugelegt habe. Der Umsatz in dieser Handelssparte ist heute achtmal höher als 2002.

Der Deutsche Verein Transfair, eine von 27 Organisationen weltweit, wurde 1992 gegründet, um Kleinbauern und Arbeiter in Entwicklungsländern zu unterstützen. Nach Angaben von Transfair profitieren inzwischen mehr als 1,2 Millionen Menschen in der Dritten Welt von den Bedingungen, die ihnen der faire Handel bietet. In Deutschland gibt es etwa 200 Lizenznehmer, die rund 2.000 fair gehandelte Produkte anbieten.

Kaffee ist der große Renner

Der Verein vergibt sein Fairtradesiegel nach sozialen Kriterien. Er stellt sicher, dass die Produzenten in der Dritten Welt angemessen entlohnt werden. Dieses soziale Engagement, so Transfair-Vorstandschef Heinz Fuchs, sei ein effektives Mittel zu Armutsbekämpfung. Geschäftsführer Overath wies bei der Vorstellung des Jahresberichts darauf hin, dass der faire Handel dazu führt, dass auch in Entwicklungsländern Nahrungsmittel immer öfter nach ökologischen Kriterien angebaut werden können.

2011 sind in Deutschland 172 neue Produkte auf den Markt gekommen, die das Fairtradesiegel tragen dürfen. Gastronomische Betriebe gelten als Vorreiter beim fairen Handel, fast jedes dritte Produkt wird über Cafés, Mensen und Kantinen vertrieben. Das bekannteste und umsatzstärkste Produkt des fairen Handels in Deutschland ist der Kaffee. Im vergangenen Jahr wurden 8.800 Tonnen fair gehandelten Kaffees verkauft, das sorgte für eine Umsatzsteigerung von 22 Prozent in diesem Segment.

dk/wen (dpa, epd, afp)