Wort der Woche

Etepetete

Wer etepetete ist, ist schon etwas Besonderes. Allerdings wird das nur in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen gewürdigt.

Eine Dame sitzt in einem Restaurant und schneidet ihren Hamburger mit Messer und Gabel. „Würdest du so freundlich sein und mir den Ketchup reichen“, bittet sie ihren Begleiter. Ihr Gegenüber verdreht die Augen. „Musst du immer so etepetete sein?“, fragt er genervt. „Wir sind in einem Fast Food Restaurant“. Jemand, der etepeteteist, verhält sich übertrieben vornehm. Doch wenn jemand zu einem sagt „Du bist etepetete“ ist das kein Kompliment für gutes Benehmen. Im Gegenteil: Er findet, dass man übertrieben zimperlich ist und sich nicht so anstellen soll. Übrigens: Etepetetekommt aus dem Französischen und zwar von être-peut-être, was so viel bedeutet wie mehr scheinen als sein. Besonders am französischen Hof benahm man sich früher übertrieben vornehm. Also: Im Fast-Food-Restaurant ruhig den Hamburger mit den Fingern essen und das Besteck beiseite legen!