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Stillstand bei Bussen und Bahnen

21. März 2012

Die zweite Welle der Warnstreiks im öffentlichen Dienst trifft Nordrhein-Westfalen und Berlin. Eine Woche vor der dritten und letzten Verhandlungsrunde gibt sich Gewerkschaftschef Bsirske kämpferisch.

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Verdi-Chef Bsirske sprcht zu Gewerkschaftern in Köln (Foto: DAPD)
Bild: dapd

Sollten die Gespräche am 28. und 29. März in Potsdam keine Einigung bringen, werde es einen "sehr viel größeren Arbeitskampf" geben, kündigte Verdi-Chef Frank Bsirske an.

Seine Gewerkschaft verlangt 6,5 Prozent mehr Lohn für die zwei Millionen Staatsbediensteten bei Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber haben mit dem Verweis auf die klammen öffentlichen Kassen 3,3 Prozent über eine Zeit von zwei Jahren angeboten.

Bei diesem Angebot werde es auch in der kommenden Woche bleiben, kündigte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Manfred Hoffmann, an. "Wir wollen am 28./29. März zu einem Ergbnis kommen", sagte er im Deutschlandfunk. Da mache es keinen Sinn, immer neue Angebote zu machen.

Zugleich wies er den Vorwurf von Verdi zurück, mit dem Angebot unter der Inflationsrate geblieben zu sein. Die Gewerkschaft müsse aber die angespannte Finanzlage der Kommunen berücksichtigen: "Es ist schlichtweg nicht mehr Geld da", betonte Hoffmann.

Alle Räder stehen still

Derweil traten in Düsseldorf am Morgen rund 700 Fahrer von Bussen, Straßen- und U-Bahnen in den Ausstand. Der Warnstreik in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, ist auf 24 Stunden angelegt, so dass die Fahrzeuge erst wieder mit Beginn der Frühschicht am Donnerstagmorgen rollen, hieß es. Auch in Köln ging nichts mehr. Die Straßenbahnen fahren zu 100 Prozent nicht, teilte der Verdi- Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe mit. "Die Bahnen stehen still."

Zudem bleiben Kitas, Stadtverwaltungen und Schwimmbäder den Tag über geschlossen. Bestreikt werden auch Müllabfuhren, Theater, Sparkassen und Jobcenter. In kommunalen Krankenhäusern und Altenheimen gibt es Notfalldienste.

Streik auch im Kanzleramt

An Rhein und Ruhr hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereits zum zweiten Mal binnen zwei Wochen zum Ausstand aufgerufen. Verdi geht davon aus, dass allein in NRW mehr als 55. 000 Beschäftigte die Arbeit heute ruhen lassen.

Auch die Staatsbediensteten in Berlin beteiligen sich an den Warnstreiks. Mit Beginn der Frühschicht legten zunächst die Beschäftigten der Stadtreinigung die Arbeit nieder, wie ein Verdi-Sprecher mitteilte. Auch bei den Wasserbetrieben und in zwei landeseigenen Klinken begannen Streiks. Die Beschäftigten von Ämtern, der Bundestagsverwaltung und des Kanzleramtes wollen sich den Ausständen anschließen.

Bereits am Montag und Dienstag hatten Zehntausende Beschäftigte in Niedersachsen, Bremen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern die Arbeit niedergelegt.

uh/gmf (dpa, dapd)