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Rekord-Handelsdefizit in Japan

Deutsch-red20. Februar 2012

Das japanische Handelsdefizit hat im Januar ein Rekordhoch erreicht. Dafür ist die sich abkühlende Weltwirtschaft verantwortlich - aber auch die gleichsam historische Stärke der Landeswährung Yen.

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Bild: picture alliance/ZB

Das japanische Handelsdefizit hat im Januar ein Rekordhoch von knapp 1,5 Billionen Yen (rund 14 Milliarden Euro) erreicht, wie das Finanzministerium am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der offiziellen Erfassung der Daten im Jahr 1979.

Teurer Yen und schwache Weltkonjunktur

Die Ausfuhren fielen das vierte Mal in Folge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Januar ging es für die Exportnation um 9,3 Prozent nach unten auf 4,5 Billionen Yen. Für diesen Rückgang ist neben einer sich abkühlenden Weltwirtschaft auch die historische Stärke der japanischen Landeswährung Yen verantwortlich. Der unter anderem durch die Schuldenkrise in Europa erstarkende Yen verteuert die Ausfuhr von in Japan gefertigten Waren. 2011 hatte Japan zum ersten Mal seit 31 Jahren ein Handelsdefizit verzeichnet.

Auch die bisherige Wachstumslokomotive China verliert an Schwungkraft. Infolge dessen schrumpften die Exporte nach China, Japans wichtigstem Handelspartner, auf jährlicher Basis um über 20 Prozent.

Fast alle Atommeiler abgeschaltet

Dagegen legten die Importe der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft im vergangenen Monat um knapp zehn Prozent auf rund 6 Billionen Yen zu. Vor allem teure Energieimporte trieben die Importkosten in die Höhe. Als Folge der Atomkatastrophe von Fukushima sind zurzeit fast alle der 54 japanischen Atomkraftwerke abgeschaltet.

zhd/sti     (dpa, Reuters)