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DW-Korrespondentenbüro in Lagos eröffnet

Sam Olukoya/ mb23. Oktober 2014

Mit einem neuen Korrespondentenbüro berichtet die Deutsche Welle nun direkt aus Westafrika. Jan-Philipp Scholz und Adrian Kriesch werden von Lagos in Nigeria aus die Afrika-Berichterstattung der DW stärken.

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Megacity Lagos Foto: Lagos Photo Festival
Bild: Lagos Photo Festival

"Nigeria ist einer der Hotspots in Afrika, darum sind wir hier", begründete die Programmdirektorin der DW, Gerda Meuer, die Wahl des neuen Bürostandortes. Mit einer Pressekonferenz eröffnete sie das Büro in Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos. "Von hier aus kommt man sehr gut in die anderen Länder Westafrikas und auch in andere Teile Afrikas", sagte Meuer.

Das Reporter-Duo Jan-Philipp Scholz und Adrian Kriesch hat bereits seit einem Jahr aus verschiedenen Ländern Afrikas berichtet. Zuletzt waren sie in Sierra Leone, um dort die katastrophale Gesundheitsversorgung des von Ebola betroffenen Landes zu schildern.

"Lagos is the place to be"

DW Korrespondenten mit Standort Lagos: Jan-Philipp Scholz (li.) und Adrian Kriesch Foto: Per Henriksen
DW-Korrespondenten mit Standort Lagos: Jan-Philipp Scholz (l.) und Adrian KrieschBild: DW/M.Müller

Mit dem Standort Lagos wird auch Nigeria selbst mehr in den Fokus der Berichterstattung rücken. "Nigeria ist das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl Afrikas", betonte Gerda Meuer. Die Wirtschaft entwickele sich hier sehr schnell.

Das neue Büro der DW zeige, dass die deutsch-nigerianische Zusammenarbeit wachse, sagte der deutsche Generalkonsul in Lagos, Michael Derus, bei der Eröffnung. "Ich glaube, es ist nicht nur das deutsche Interesse, mehr über Lagos, Nigeria und die Region zu erfahren, sondern es ist ein gegenseitiges Interesse." Die Megacity sei nicht nur das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nigerias sondern auch eine Medienmetropole. Insofern sei die DW hier genau richtig, betonte Derus.

20 Radiosender strahlen die Sendungen der Deutschen Welle auf Englisch oder Haussa in ihren FM-Programmen aus. Außerdem übernehmen acht Fernsehsender in Nigeria Sendungen aus dem TV-Angebot der DW. Gbolahan Awonuga vom DW-Partnersender Royal FM in Ilorin sagte, das neue Korrespondentenbüro bringe die DW noch näher zu ihren Partnerstationen.

Baustein der DW-Neuausrichtung

Verkäuferinnen auf Markt in Freetown, Sierra Leone Foto: DW/ Scholz/Kriesch
"Berichterstattung über die Ebola-Krise in Sierra Leone"Bild: DW/Scholz/Kriesch

Das Korrespondentenbüro sei ein Baustein in der Neuausrichtung des englischen Fernseh-Kanals, in dem Afrika neben Asien in Zukunft eine größere Rolle spielen solle, sagte Programmdirektorin Meuer. "Als Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland füllt die DW mit diesem Schritt außerdem eine Lücke im deutschen Korrespondentennetz in Afrika." Bisher wurde Westafrika ausschließlich von Rabat (Hörfunk) und Nairobi (Fernsehen) abgedeckt.

Meuer betonte gegenüber den rund 40 anwesenden Journalisten aus TV, Radio und Printmedien, dass die DW nun ihre bereits seit mehr als 50 Jahren bestehende Präsenz in Nigeria weiter stärke und darauf aufbaue, dass die Hörer und Zuschauer dort die ausgewogene Berichterstattung der DW schätzten.

Für vielfältige Perspektiven

Reporter für TV, Hörfunk und Online: Adrian Kriesch
Reporter für TV, Hörfunk und Online: Adrian KrieschBild: DW

Während der Pressekonferenz stellten die nigerianischen Kollegen auch kritische Fragen. Unter anderem wollten sie wissen, wie denn die DW vermeiden wolle, ein einseitiges Bild von Nigeria zu zeigen. Meuer betonte, dass gerade die Präsenz vor Ort garantiere, dass die DW ein vielfältiges Bild des mit mehr als 170 Millionen Einwohnern größten afrikanischen Landes zeichne. Außerdem werde die Zusammenarbeit mit 18 nigerianischen Korrespondenten dafür sorgen, dass die Journalisten Kriesch und Scholz auch die einheimische Perspektive einbeziehen. Stellvertretend für die nigerianischen Kollegen nahm Uwaisu Idris, der für das Haussa-Programm aus Abuja berichtet, an der PK teil. "Wir haben zum Beispiel beim Interview mit einem der aus der Geiselhaft von Boko Haram entflohenen Mädchen aus Chibok sehr gut zusammengearbeitet", so Idris. "Ohne diese Zusammenarbeit hätten wir dieses Interview nicht machen können", ergänzte Jan-Philipp Scholz.

Auch der Leiter der Afrika-Programme Claus Stäcker und Thomas Mösch, Leiter des Haussa-Programms, beantworteten zahlreiche Fragen der anwesenden Journalisten. Auch einige Manager der knapp 30 Partnersender der DW waren nach Lagos gekommen. Für Tanja Suttor-Ba vom Vertrieb Afrika war dies ein Zeichen für die Wertschätzung, die die DW bei nigerianischen Medien genießt. Sie konnte bei der Veranstaltung außerdem wertvolle Kontakte mit weiteren wichtigen Medien knüpfen, die bisher noch kein DW-Partner sind.

Gerda Meuer, Programmdirektorin der DW und Thomas Mösch, Leiter von DW-Haussa
Gerda Meuer, Programmdirektorin der DW und Thomas Mösch, Leiter der Haussa-RedaktionBild: DW/S. Olukoya