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Dopingsünder Schumacher nennt Namen

23. April 2013

Im Betrugsprozess gegen den geständigen Dopingsünder Stefan Schumacher hat der Radprofi zum ersten Mal den Namen eines angeblich beteiligten Arztes genannt. Erneut belastete er auch Ex-Teamchef Holczer.

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Radprofi Stefan Schumacher fasst sich während einer Pressekonferenz in Leinfelden-Echterdingen an sein Kinn (Foto: Marijan Murat/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Stefan Schumacher hat am Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart ausgesagt, bei den deutschen Meisterschaften 2006 in ein Hotelzimmer gekommen zu sein, als der Mediziner einem Fahrer das Dopingmittel Synacthen verabreicht habe. Schumacher machte die Aussage in Reaktion auf eine von ihm unterzeichnete Erklärung, die sein ehemaliger Teamchef bei Gerolsteiner, Hans-Michael Holczer, dem Gericht vorlegte.

Mit der Unterschrift hatte Schumacher zugesichert, dass er oder sein Manager Heinz Betz die Behauptung, in den Medizinboxen des Teams Gerolsteiner habe es bei den Titelkämpfen das Dopingmittel Synacthen gegeben, nicht wiederholten. Vor Gericht sagte Schumacher nun, er habe nur unterzeichnet, um weiter Rennen fahren zu dürfen. Holczer habe ihm mit einem Verbot gedroht. Die Aussagen über Synacthen bei Gerolsteiner stimmten. Als Beleg nannte Schumacher den Namen des Arztes.

Der 31-Jährige Schumacher wird beschuldigt, Holczer um Gehalt von über 150 000 Euro betrogen zu haben, da er bei der Tour de France trotz Nachfrage Doping abgestritten hatte und so einer sofortigen Kündigung entging. Im Nachhinein war er überführt worden, das verbotene Dopingmittel Cera (EPO) angewendet zu haben. Schumacher bestreitet den Betrugsvorwurf. Er sagt, Holczer habe von den Dopingpraktiken gewusst. Einen Mitwisser könne man aber nicht betrügen.

asz/ck (dpa, sid)