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Djotodia sucht Zuflucht in Benin

12. Januar 2014

Nach seinem Rücktritt ist Zentralafrikas Ex-Präsident Djotodia nach Benin geflohen. Wie französische Medien berichten, wurde der frühere Rebellenführer in Cotonou von Außenminister Arifari empfangen.

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Michel Djotodia (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bangui: Erneut Gewalt und Übergriffe

In einer Erklärung des Außenministeriums von Benin heißt es, das Land sei von der Wirtschaftsgemeinschaft der zentralafrikanischen Staaten (ECCAS) darum gebeten worden, Michel Djotodia aufzunehmen. Benin sei diesem Wunsch nachgekommen. Es wolle damit einen Beitrag zur "Wiederherstellung von Frieden, Sicherheit und Stabilität" in der Zentralafrikanischen Republik leisten. Djotodias Familie lebt schon seit längerem in Benin. Zu seinem Aufenthaltsstatus in dem Land wollte das Außenministerium keine Angaben machen.

Tote bei Unruhen

Djotodia und sein Ministerpräsident Nicolas Tiengaye waren am Freitag unter dem Druck der Nachbarstaaten zurückgetreten. Trotzdem war die Gewalt in der Hauptstadt Bangui kurz darauf eskaliert. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden bei Plünderungen von Geschäften mindestens sechs Menschen getötet. Andere Nichtregierungs-Organisationen sprechen von acht Toten und über hundert Verletzten.

Zentralafrikanische Republik Bangui 11.1.14
In der Hauptstadt Bangui kam es zu Ausschreitungen und PlünderungenBild: E.Feferberg/AFP/GettyImages

Das multikonfessionelle Land im Herzen Afrikas war nach der Absetzung von Präsident François Bozizé im März 2013 durch das Rebellenbündnis Séléka in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen gestürzt. Bei den Kämpfen der vergangenen Wochen wurden mehr als tausend Menschen getötet, hunderttausende Menschen flohen vor der Gewalt. Auch zehntausende Immigranten aus dem Tschad verließen das Land.

Viele Menschen wollen weg

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) teilte mit, sie sei von mehreren afrikanischen Staaten gebeten worden, ihre Staatsbürger aus dem Krisengebiet auszufliegen. Dazu gehören Tschad, Niger, Mali, der Sudan und die Demokratische Republik Kongo. Etwa 2,2 Millionen Menschen, also die Hälfte der Bevölkerung der Zentralafrikanischen Republik, benötigen nach Angaben der Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.

haz/wa (dpa, afp)