1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Diese Tragödien müssen enden"

17. Dezember 2012

Barack Obama kam als Präsident an den Ort des Schul-Massakers, doch er sprach auch als Vater. Auf der Trauerfeier für die 27 Opfer des Amoklaufs stellte er selbstkritisch fest: Die Kinder in den USA brauchen mehr Schutz.

https://p.dw.com/p/173bB
US-Präsident Barack Obama spricht auf der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs von Newtown (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Alle müssten sich fragen, ob sie genug für den Schutz der amerikanischen Kinder getan hätten, sagte der Präsident. Auch er habe sich diese Frage gestellt und sei zu dem Schluss gekommen: Dies ist nicht der Fall. Die USA hätten ihre Kinder nicht ausreichend geschützt und das müsse sich ändern, sagte Obama. Es sei bereits das vierte Mal seit seinem Amtsantritt, dass es ein derart schweres Massaker gebe: "Wir dürfen nicht hinnehmen, dass solche Taten zur Routine werden."

Newtown: Obama ruft zum Handeln auf

Ohne das Wort Waffengesetze ausdrücklich zu nennen, forderte Obama alle Politiker zum Handeln auf. "Welche Wahl haben wir?", sagte er. "Sind wir wirklich bereit einzuräumen, dass wir machtlos sind im Angesicht eines solchen Massakers, dass Politik zu schwierig ist?" Er selber werde sich mit aller Kraft für einen Wandel einsetzen: "Diese Tragödien müssen enden, und um sie zu beenden, müssen wir uns ändern."

Ökumenisches Gedenken

Als der Präsident die Namen der getöteten Kinder vorliest, geht bei jedem ein Schluchzen durch den Saal. "Wir sind hier, um 20 wunderbare Kinder und sechs großartige Erwachsene zu betrauern, die in einer Schule starben, die jede Schule in Amerika hätte sein können", sagte Obama zu den Trauernden. Newtown sei nicht allein, die Stadt habe sich vorbildlich verhalten: "Im Angesicht des unbeschreiblichen Bösen habt Ihr aufeinander acht gegeben."

Vater und Sohn vor einem Weihnachtsbaum in Newtown, der im Gedenken an die Kinder geschmückt wurde, die Opfer des Amoklaufs wurden (Foto: dpa)
Weihnachtsbäume wurden im Gedenken an die getöteten Kinder geschmücktBild: picture-alliance/dpa

An der ökumenischen Gedenkfeier nahmen Angehörige der Opfer, Lehrer der Schule sowie Polizisten und Retter teil, die am Freitag nach dem Verbrechen im Einsatz waren. Viele Menschen umarmten sich, um sich Trost zu spenden. Es waren Geistliche verschiedener Religionen anwesend, unter anderem wurden jüdische und islamische Klagelieder gesungen.

26 Weihnachtsbäume

Die Kleinstadt in Connecticut trauert und sie zeigt das auch: Vor der Sandy-Hook-Grundschule stehen 26 Weihnachtsbäume. Sie sind über und über mit Spielsachen beladen für Kinder, die nie damit spielen werden.

Vor der Trauerfeier hatte sich der Präsident unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Familien der Opfer getroffen. Dem Gouverneur von Connecticut, Dannel Malloy, sagte Obama, Freitag sei der schwierigste Tag seiner Präsidentschaft gewesen. An diesem Tag hatte ein 20-Jähriger seine Mutter erschossen, anschließend die Grundschule in Newtown überfallen und dort 26 Menschen sowie sich selbst getötet. 20 der Opfer waren Kinder. Die ersten von ihnen werden diesen Montag beigesetzt.

rb/wl (afp, dapd, dpa)