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Die Syrer zerstören ihre C-Waffen

7. Oktober 2013

In Syrien sollen mindestens 1000 Tonnen hochgiftiger Chemiewaffen gelagert sein. Jetzt wurde mit der Zerstörung der ersten C-Waffen begonnen. Syrische Soldaten legten selbst Hand an.

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Chemiewaffeninspekteure der UN in Damaskus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Unter der Aufsicht internationaler Experten demontierten die Soldaten von Machthaber Baschar al-Assad Raketensprengköpfe, Bomben und Ausrüstung zum Mischen und Abfüllen von Chemikalien. Das bestätigte ein Mitglied des Expertenteams, zu dem Inspektoren der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) und UN-Mitarbeiter gehören. "Die Syrer machen die eigentliche Arbeit und zerstören die Waffen, während wir sie beobachten, kontrollieren, überprüfen und über den Prozess berichten", erläuterte der Experte.

C-Waffen-Vernichtung mitten im Bürgerkrieg

Die Chemiewaffen-Inspektoren sind seit Dienstag in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land. Sie sollen während der Kriegshandlungen und auf Grundlage der syrischen Angaben eine Bestandsaufnahme der C-Waffen machen und deren Vernichtung organisieren. Die Bestände, unter anderem Sarin und Senfgas, werden auf mindestens tausend Tonnen geschätzt, verteilt auf landesweit 45 Standorte.

Der Einsatz der Experten in Syrien soll zumindest bis Mitte 2014 dauern. Schon bis zum 1. November sollen aber bereits die Produktionsstätten zur Herstellung neuer Chemiewaffen zerstört sein.

Der Weltsicherheitsrat hatte sich im September auf eine Resolution zur Beseitigung des syrischen C-Waffen-Arsenals geeinigt. Er reagierte damit auf einen Chemiewaffeneinsatz im August, bei dem in einem Vororort der Hauptstadt Damaskus nach US-Geheimdienstberichten 1400 Menschen getötet wurden.

USA und Russland für Friedensgespräche im November

Die USA und Russland haben sich inzwischen auf einen möglichen Termin für die internationale Syrien-Friedenskonferenz verständigt. Das teilte US-Außenminister John Kerry nach Gesprächen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Rande des Gipfeltreffens der Pazifikanrainerstaaten (APEC) in Nusa Dua auf der
indonesischen Insel Bali mit. Danach wollen sie bei den Vereinten Nationen dafür werben, dass die Konferenz in der zweiten November-Woche stattfindet.

Syriens Präsident Assad bestritt in einem Interview des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" abermals, den Einsatz von Chemiewaffen angeordnet zu haben. Er warf stattdessen seinen Gegnern vor, das Nervengas Sarin verwendet zu haben.

Die USA und viele andere westliche Staaten, so auch Deutschland, lasten den Angriff jedoch Assad an. In Syrien tobt seit zweieinhalb Jahren ein Bürgerkrieg. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden dabei schon mehr als 120.000 Menschen getötet.

haz/wa/se (rtre, afp, dpa)