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Wintersport in Garmisch-Partenkirchen

Gerd Schmitz27. Dezember 2012

Es ist Deutschlands Wintersportort Nummer eins: Garmisch-Partenkirchen. An der Großschanze unterhalb der Zugspitze treffen sich zur Jahreswende die Skispringer zur Vierschanzentournee.

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Bayern/ Skispringen, 60. Vierschanzentournee 2011/2012, Probedurchgang, Freitag (30.12.11), Schattenbergschanze, Oberstdorf: Severin Freund springt. (zu dapd-Text) Foto: Lennart Preiss/dapd
Deutschland Ski Vierschanzentournee Freitag FreundBild: dapd

Garmisch-Partenkirchen ist berühmt: Von hier kommt man auf die Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands. Hier wurden 1936 die Olympischen Winterspiele, 1978 und 2011 die alpinen Ski-Weltmeisterschaften ausgetragen. Die Urlaubsregion liegt am nördlichen Rand des Wettersteingebirges im Tal der Loisach - nur eine gute Autostunde von München entfernt, unmittelbar an der Grenze zu Österreich.

Über 210 Kilometer Ski-Abfahrten in acht Skigebieten sind mit einem einzigen Skipass zu erreichen. Für die letzte Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen sind einige Anlagen erneuert worden. So gibt es etwa auf der Zugspitze pünktlich zur Wintersaison einen neuen 6er Sessellift. Nicht bequem, sondern anspruchsvoll ist die berüchtigte Kandahar-Abfahrt im Kreuzeckgebiet, die selbst bei Profis gefürchtet ist. Die wilde Tour beginnt am Kreuzjoch, führt über zum Teil extrem steile Hänge ins Tal. Nach 3,4 Kilometern und 940 Höhenmetern ist die Talstation in Garmisch erreicht.

Skigebiet Hausberg gegen Wank, Garmisch-Partenkirchen, Oberbayern, Bayern, Deutschland
Skihang am Wank, dem Hausberg von Garmisch-PartenkirchenBild: picture alliance/Bildagentur Huber

Keine richtige Stadt

Die beiden Gemeinden Garmisch und Partenkirchen waren, gegen den Willen der Bewohner, erst zu den Olympischen Spielen 1936 zusammen gebracht worden. Noch heute erzählt man sich, dass es Partenkirchener geben soll, die noch nie in Garmisch gewesen und Garmischer, die noch nie über die trennende Bahnlinie nach Partenkirchen gegangen seien. Trotz 26.000 Einwohnern will Garmisch-Partenkirchen keine richtige Stadt werden.

Hikers walk past huge icicles in the Partnachklamm canyon near Garmisch-Partenkirchen, southern Germany, on Sunday, Dec. 20, 2009. Germany and wide parts of Europe have been hit by a cold wave. (AP Photo/Matthias Schrader)
Partnachklamm bei Garmisch-PartenkirchenBild: AP

Richard Strauß war Garmischer

Im Ortsteil Garmisch stehen rund um den Marienplatz noch eine Reihe schöner Häuser wie zum Beispiel die Alte Apotheke mit ihrer schwarz-weißen Sgraffito-Fassade von 1790, oder gleich gegenüber ein altes Bürgerhaus mit üppig geschnitzten Erkern. Die Neue Pfarrkirche St. Martin bietet reiches Rokoko-Dekor. Sie wurde aus den Steinen der abgetragenen Burg Werdenfels errichtet. Jenseits der Loisach ist die Alte Pfarrkirche eine der wenigen gotischen Sakralbauten in Oberbayern. In der Zöppitzstraße verbrachte der Komponist Richard Strauß einen großen Teil seines Lebens. Hier starb er auch 1949. Das Richard-Strauß-Institut widmet sich der Dokumentation und Erforschung von Leben und Werk des Ehrenbürgers.

Straßenfeger Vierschanzentournee

Im Ortsteil Partenkirchen ist die Ludwigstraße mit ihren prächtigen Fassaden der lebendige Mittelpunkt. Nicht weit davon sitzt auch der traditionsreiche Skiclub Partenkirchen, der zum 61. Mal das Neujahrsspringen im Rahmen der deutsch-österreichischen Vierschanzentournee ausrichtet. Und weil die deutschen Skispringer um Severin Freund den besten Saisonstart seit zwölf Jahren schafften, blicken die Organisatoren voller Vorfreude auf das Spektakel. "Sobald deutsche Athleten ein Wörtchen mitreden können, füllen sich die Stadien", bestätigt Michael Maurer, der Präsident des Skiclubs. 18.000 Zuschauer können an der Olympiaschanze dabei sein, wenn die Springer vom Schanzentisch abheben und durch die Luft schweben.

Severin Freund of Germany starts from the hill during the second stage of the four hills ski jumping tournament in Garmisch-Partenkirchen, southern Germany, on Sunday, Jan. 1, 2012. (Foto:Matthias Schrader/AP/dapd)
Spektakuläre Bilder bei der VierschanzentourneeBild: dapd

Fast großstädtisches Flair

Dem Winter- und Skiurlauber in Garmisch-Partenkirchen wird bei aller Überschaubarkeit beinahe großstädtisches Flair mit Après-Ski, Nachtleben und einem attraktiven Fitness- und Wellness-Programm geboten. Nach dem Skilauf, Rodelspaß, Eislaufen oder Curling begibt man sich ins Olympia-Eisstadion oder ins Albspitz-Wellenbad. Man kann auch von der Sonnenterrasse eines Cafés in den weißblauen Himmel blicken oder lässt den Tag in einer urigen Gaststube ausklingen.