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RoboBee summt herum

Hannah Fuchs30. Juli 2013

Sie summt und schwirrt wie eine Biene - ist aber in Wirklichkeit ein winziger Roboter. Zwölf Jahre lang hat die Entwicklung von "RoboBee" gedauert, jetzt hat sie das Fliegen gelernt - jedenfalls für einen kurzen Moment.

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(Foto: Kevin Ma/Pakpong Chirarattananon)
Die RoboBee ist winzig klein - der Vergleich zeigt esBild: Kevin Ma/Pakpong Chirarattananon

RoboBee ist winzig klein, nur etwas größer als ein Cent-Stück und knapp 80 Milligramm schwer - ebenso wie ihr Pollen sammelndes Vorbild aus der Natur: die Biene. Forscher der US-amerikanischen Harvard School of Engineering and Applied Sciences haben rund zwölf Jahre lang an dem Roboter-Insekt getüftelt, bevor es kürzlich zum ersten Mal abhob. "Wir mussten alle Komponenten selbst entwickeln", erklärt der Ingenieur Robert J. Wood den beschwerlichen Weg in die Lüfte. Solch klitzekleine Bauteile habe es bisher noch nicht gegeben.

Die technische Kopie kommt ihrem Vorbild jedoch schon sehr nahe: 120 Schläge in der Sekunde schaffen die zwei Keramikflügel - wie bei einem richtigen Insekt auch. Nur besteht RoboBee aus winzigen Kunststoff-Scharnieren und einem Karbonfaser-Körper.

RoboBee liegt noch an der Leine

Das Hightech-Projekt der Forscher ist jedoch nicht nur irgendeine Machbarkeitsstudie. Das Tierchen soll auch einmal einen praktischen Nutzen haben und in der Luft zum Einsatz kommen: beispielsweise bei der Personensuche, bei Rettungseinsätzen, bei der Überwachung der Umwelt oder der Bestäubung in der Landwirtschaft.

Das Ziel der Forscher ist es, für solche Zwecke einmal ein künstliches Insekt zu entwickeln, das völlig autonom fliegt. Soweit ist RoboBee allerdings noch nicht: Acht äußere Kameras beobachten den kleinen Roboter derzeit im Flug und senden jede Bewegung an einen Computer, der die Steuerung übernimmt. Und wirklich lange hält es RoboBee bisher auch noch nicht in der Luft: Schon nach 15 Minuten machte das Roboterinsekt beim ersten Flug schlapp.

Wood erklärt dies dadurch, dass die Materialermüdung zum einen noch sehr hoch sei und es auch noch Probleme bei der Energieversorgung gebe. Auf dem Video ist es kaum sichtbar - aber die Minibiene wird bisher noch über ein dünnes Kabel mit Strom versorgt. Daran angeleint könnte sie unmöglich einen Einsatz fliegen! Eine entsprechend kleine Batterie, mit der die Biene abheben könnte, gibt es bislang noch nicht. In etwa zwei Jahre wollen die Forscher die größten Probleme des Mini-Roboters in den Griff bekommen haben. Dann kann RoboBee hoffentlich unangeleint durch die Lüfte schwirren.