Die Nobelpreisverleihung 2013
In Oslo und Stockholm werden die Nobelpreise 2013 verliehen. Eine Übersicht über die Preisträger.
Anerkennung für Einsatz gegen Chemiewaffen
Verkündet werden die Nobelpreisträger im Oktober, ihre Medaillen erhalten sie am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Den Friedensnobelpreis verleiht das Nobelkomitee in Oslo in diesem Jahr der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW). Generaldirektor Ahmet Üzümcü wertete den Preis als wichtige Stütze für den derzeitigen Einsatz der OPCW-Mitarbeiter in Syrien.
Tochter Jenny nimmt den Preis entgegen
"Mama, du hast gewonnen!" Dass sie Nobelpreisträgerin 2013 ist, erfuhr die kanadische Schriftstellerin Alice Munro von einer ihrer Töchter. Weil die 82-Jährige Munro nicht selber nach Stockholm reisen kann, nimmt ihre Tochter Jenny die Medaille entgegen. Anders als der Friedensnobelpreis, werden die übrigen Nobel-Medaillen von der Königlich-Schwedischen Akademie in Stockholm verliehen.
Wirtschaftsnobelpreis für drei US-Professoren
Den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten die US-Ökonomen Eugene F. Fama und Lars Peter Hansen von der Universität Chicago und Norbert J. Shiller von der Universität Yale. Ihre Arbeit habe wesentlichen Einfluss auf die Börsen und das Verhalten von Investoren genommen, hieß es bei der Bekanntgabe. Ausgezeichnet werden sie für ihre Methoden zur Beobachtung der Kursbildung an Aktienmärkten.
Lektion für den Premierminister
Den Nobelpreis für Chemie erhalten die US-Forscher Martin Karplus, Michael Levitt und Arieh Warshel für Computer-Modelle, die chemische Prozesse entschlüsseln. Der aus Israel stammende Warshel sagte über das Glückwunsch-Telefonat mit Premier Benjamin Netanjahu: "Er verstand meinen Kurzvortrag und sagte, fortan werde er seine Minister zwingen, was immer sie wollen, in nur einer Minute zu sagen."
Physik-Nobelpreis für Forschung am "Gottesteilchen"
Brite Peter Higgs (85) und der Belgier François Englert (80) teilen sich den Preis für ihre Vorhersage des "Gottesteilchens", den letzten unbekannten Baustein im Standardmodell der Teilchenphysik. Higgs, nach dem das Teilchen benannt ist, galt als Favorit für den Nobelpreis. Der weniger bekannte Englert hatte die Existenz des Teilchens etwa zur gleichen Zeit wie Higgs theoretisch vorhergesagt.
Medizin-Nobelpreis für zwei US-Amerikaner und einen Deutschen
Den Nobelpreis für Medizin und Physiologie teilen sich der deutsche Biochemiker Thomas Südhof sowie die US-Forscher James Rothman und Randy Schekman. Sie entdeckten Transportmechanismen in Zellen, deren Defekten Grundlage von Diabetes oder Tetanus sind. Thomas Südhof lehrt seit mehreren Jahren an der Universität Standford, zuvor arbeitete er beim Max-Planck-Institut in Göttingen.
Friedensnobelpreis für Giftgasvernichter
Für ihren Einsatz für eine Welt ohne Chemiewaffen sind die Giftgasvernichter der OPCW mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Die Organisation war 1997 zur Umsetzung der Chemiewaffenkonvention gegründet worden. Der OPCW, beeile sich, "die Vision von einer chemiewaffenfreien Welt Realität werden zu lassen", sagte der Generaldirektor der Organisation, Ahmet Üzümcü.