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DFB-Frauen verlieren gegen Norwegen

Andreas Sten-Ziemons17. Juli 2013

Zum Abschluss der Vorrunde zeigt Deutschland eine schwache Leistung. Durch eine historische Niederlage verpasst das Team den Gruppensieg und trifft als Zweiter im Viertelfinale nun auf einen starken Gegner.

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Spielszene aus der Partie der Frauen-EM Deutschland gegen Norwegen (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In dieser Verfassung droht dem EM-Titelverteidiger im Viertelfinale wohl das Aus: Die deutschen Fußballerinnen haben das abschließende Vorrundenspiel gegen die Norwegerinnen mit 0:1 (0:1) verloren und damit eine historische Niederlage erlitten. Ingvild Isaksen (45. Minute+1) erzielte den einzigen Treffer der Partie. Es war die erste EM-Pleite der Deutschen seit mehr als 20 Jahren. Am 3. Juli 1993 gab es ein 1:3 gegen Dänemark, danach folgten 28 EM-Spiele ohne Niederlage in Folge. Zudem beendet die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zum ersten Mal seit 16 Jahren eine EM-Vorrunde nicht als Gruppensieger.

Zahlreiche technische Fehler

"Die erste Halbzeit war unterirdisch. Alles war viel zu träge und ideenlos. Wenn eine Spielerin den Ball hatte, wollte höchstens eine andere den Ball haben. Das ist zu wenig für einen Gegner wie Norwegen", sagte Bundestrainerin Silvia Neid: "In der zweiten Halbzeit haben wir uns viel besser bewegt. Mir hat das gezeigt, dass wir es eigentlich können, es aber in der ersten Halbzeit nicht abgerufen haben - die Frage ist, wieso."

Ingvild Isaksen und Mitspielerinnen feiern den Treffer zum 1:0 (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)
Großer Jubel in Rot-Weiß - Isaksen bringt Norwegen mit dem Pausenpfiff in FührungBild: picture-alliance/dpa

Vor etwas mehr als 10.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Kalmar konnte sich die deutsche Mannschaft, die von Neid aufgrund der personellen Probleme auf 23,5 Jahre im Durchschnitt verjüngt werden musste, trotz der Feldüberlegenheit kaum Chancen erarbeiten. Nachdem es in den ersten beiden Endrundenspielen ein Remis (0:0 gegen die Niederlande) und einen Sieg (3:0 gegen Island) gegeben hatte, fehlte gegen die Norwegerinnen zu oft die Genauigkeit im Aufbauspiel. Dazu kamen zahlreiche technische Fehler auf beiden Seiten.

Kein Wechselglück bei Neid

Besser wurde es nach einer halben Stunde. Erst landete ein Schuss Saskia Bartusiaks von der Mittellinie an der Latte (29.), wenige Sekunden später traf Luisa Wensing per Kopf die Querstange. Dennoch landete der Ball in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit überraschend im deutschen Tor. Beim abgefälschten Schuss von Isaksen war Angerer machtlos. Nach dem Seitenwechsel war das DFB-Team um den Ausgleich bemüht, die Qualität dieser Bemühungen ließ aber weiter zu wünschen übrig. Stattdessen hatte Caroline Hansen die beste Möglichkeit zum zweiten norwegischen Treffer (66.).

Bundestrainerin Silvia Neid gestikuliert (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)
Bundestrainerin Silvia Neid sah eine "unterirdische erste Halbzeit" ihrer MannschaftBild: picture-alliance/dpa

Neid wechselte mit Melanie Behringer und Anja Mittag erfahrene Spielerinnen ein, doch auch diese Wechsel brachten nicht den gewünschten Erfolg. Bezeichnend für die schwache Partie der Deutschen war die letzte Aktion: ein Freistoß aus aussichtsreicher Position, der vielleicht in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich hätte bringen können. Doch der schwache Schuss von Behringer trudelte weit neben dem Tor ins Aus. Danach war die Partie vorbei.

Das Ende des Turniers bedeutet die Niederlage für das deutsche Team aber noch nicht. Am Sonntag (21.07.2013) trifft man als Zweiter der Gruppe B auf den Sieger der Gruppe A, Italien, das sich gegen die skandinavische Konkurrenz aus Schweden, Dänemark und Finnland durchsetzen konnte. Außerdem steht für den DFB-Tross ein Umzug an: Es geht vom zweiten EM-Quartier auf der Ostsee-Insel Öland zurück in den ersten Endrunden-Standort nach Växjö.