Deutschlands Top-Städte
Wo gibt es die meisten Jobs? Und welche Städte entwickeln sich besonders gut? Eine Studie hat deutsche Großstädte unter die Lupe genommen - mit klarem Ergebnis: Erfolgreich sind vor allem Standorte der Autoindustrie.
An der Spitze: München
Wo in Deutschland lebt man am besten, wo ist die Wirtschaft am erfolgreichsten? Seit Jahren führt München deutsche Städterankings an. Die gute Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität haben die bayerische Landeshauptstadt wieder an die Spitze gebracht. Ihre Top-Position verdankt sie vor allem den zahlreichen Industrieunternehmen wie dem international erfolgreichen Autobauer BMW.
Der überraschende Star: Wolfsburg
Einen Schönheitspreis würde die niedersächsische Stadt wohl kaum gewinnen. Doch in Sachen Dynamik schafft es Wolfsburg mit 124.000 Einwohnern auf Platz eins. Eine Autostadt durch und durch: Sein Herz schlägt in den Werken der Volkswagen-AG, die mit einer Fläche von sechs Quadratkilometern so groß wie Gibraltar sind. Fast jeder Wolfsburger Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt von VW ab.
Erfolgreich und dynamisch: Ingolstadt
Was für Wolfsburg VW, ist für Ingolstadt der Autobauer Audi: Die bayrische Stadt zeichnet sich nicht nur durch seine große Wirtschaftskraft aus sondern hat sich in den vergangen Jahren auch besonders gut entwickelt. Kaum Arbeitslose, viele Ingenieure: Mit diesen Merkmalen punktet Ingolstadt. Wer hier lebt, verdient überdurchschnittlich viel: im Schnitt rund 50.000 Euro pro Jahr.
Reich und schön: Erlangen
Weniger als drei Prozent der Einwohner der fränkischen Stadt sind von Sozialleistungen abhängig - der niedrigste Wert in ganz Deutschland. Das liegt auch daran, dass die Menschen in Erlangen besonders gut ausgebildet sind: Knapp zwei Drittel der Schüler verlassen die Schule mit Abitur oder Fachhochschulreife. Und fast jeder Dritte hat einen Hochschulabschluss.
Die Alleskönner: Stuttgart
Platz fünf der erfolgreichsten Städte: Das hat die baden-württembergische Landeshauptstadt auch ihrem großen Erfindergeist zu verdanken. Mit über 1300 Patenten pro 100.000 Einwohner ist Stuttgart Deutschlands kreativste Stadt. Die Region boomt seit vielen Jahrzehnten. Arbeitsplätze bringen die Autobauer Mercedes und Porsche sowie der Elektrohersteller Bosch.
Produktive Oberpfälzer: Regensburg
Die Stadt an der Donau wirkt eher beschaulich. Doch sie hat mehr zu bieten als nur eine malerische Altstadt: Die Regensburger erwirtschaften im Schnitt pro Kopf ein Bruttoinlandsprodukt von 75.000 Euro. Besonders sticht die Infrastruktur hervor: Die durchschnittliche Fahrzeit zur nächsten Autobahn beträgt in Regensburg nur drei Minuten.
Sexy Aufsteiger: Berlin
Bei Touristen aus aller Welt liegt Berlin schon lange im Trend, gilt aber als wirtschaftlich schwach. Doch die Metropole holt auf: Vor allem die Internet- und Computerbranche sieht Berlin mit seiner Kreativszene als idealen Standort. Viele große Unternehmen haben ihren Firmensitz in die Hauptstadt verlagert. Die Einwohnerzahl wächst - im Gegensatz zu vielen anderen ostdeutschen Regionen.
Stadt der Gegensätze: Frankfurt am Main
Bankenmetropole, Immobilienmekka - und die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate in Deutschland: Das sind die zwei Gesichter Frankfurts. Junge Leute haben hier eine gute Perspektive: Auf rund 106 Ausbildungsplätze kommen gerade einmal 100 Bewerber. Die Frankfurter erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt von über 80.000 Euro pro Kopf, das macht die Stadt zur drittproduktivsten Deutschlands.
Lebenswert im Osten: Leipzig
Neben Berlin die einzige ostdeutsche Stadt auf den vorderen Plätzen: Leipzig punktet mit günstigen Mieten und einer bunten Kulturszene - aber auch mit attraktiven Arbeitgebern. In den vergangenen Jahren haben sich hier Porsche, BMW und DHL angesiedelt. Dadurch ist das Arbeitsangebot um 20 Prozent gewachsen: Das bringt Leipzig auf Platz fünf der dynamischsten Städte Deutschlands.
Schlusslichter im Ruhrgebiet
Das Ranking zeigt auch, wie gewaltig die Unterschiede zwischen deutschen Großstädten sind. Weit abgeschlagen vor allem das strukturschwache Ruhrgebiet: Gelsenkirchen, Oberhausen und Duisburg haben mit Arbeitslosigkeit und einem hohen Schuldenstand zu kämpfen.