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Deutschlands Pop-Festivals 2015

Bettiane Flanders / cp3. Januar 2015

Nahezu jeder findet in Deutschland für seinen Musikgeschmack die passende Veranstaltung. Man sollte sich nur frühzeitig entscheiden, denn die Tickets sind oft weit im Voraus ausverkauft. Ein Blick ins Jahr 2015.

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Drei Fans sitzen auf den Schultern von Freunden beim Rock am Ring Festival (Foto: Marek Lieberberg Konzertagentur)
Bild: Marek Lieberberg Konzertagentur

Vom Gotik-Sound über Rock und Reggae bis hin zur Elektro-Musik - die deutsche Festivallandschaft ist äußerst vielfältig. Zwischen Hamburg und Berchtesgaden locken die Veranstaltungen jedes Jahr Hundertausende an. Die meisten finden unter freiem Himmel statt. Wir haben die wichtigsten Festivals 2015 zusammengestellt.

Wave-Gotik-Treffen (22. - 25. Mai)

Seit 1998 treffen sich in der Sachsen-Metropole Leipzig alljährlich die Gothic-Fans. Die Stadt, in der Johann Sebastian Bach über ein Vierteljahrhundert als Thomaskantor Musikgeschichte schrieb, wird an Pfingsten zum Mekka der "Schwarzen Szene". Bis zu dreißigtausend Fans feiern das wohl größte Festival seiner Art mit 150 Bands plus Wikingerlager, einem heidnischen und einigen Mittelaltermärkten.

Rock am Ring / Rock im Park (5. - 7. Juni)

2015 müssen die Freunde des Kult-Festivals Rock am Ring tapfer sein: Zum 30. Jubiläum dürfen die Fans nicht mehr zur traditionellen Rennstrecke in der Eifel. Der Veranstalter konnte sich mit den neuen Betreibern des Nürburgrings nicht vertraglich einigen, so dass Rock am Ring 2015 nach Mendig in der Vulkaneifel umzieht. Dort rocken dann unter anderem die Foo Fighters und Die Toten Hosen.

Das Schwester-Festival Rock im Park hingegen bleibt in Nürnberg und feiert sein 20-jähriges Bestehen auf dem Zeppelinfeld. Auch hier kann sich das Line-Up sehen lassen: Slipknot, Rise Against, Motörhead und die deutschen Acts Beatsteaks, Kraftklub und Broilers haben bereits bestätigt, dabei zu sein.

Hurricane und Southside (19. - 21. Juni)

Die Zwillingsfestivals buhlen zur gleichen Zeit um die Rock- und Pop-Fans. Damit dabei keine Konkurrenz entsteht, findet das Hurricane im niedersächsischen Scheeßeland und das Southside in Neuhausen ob Eck in Baden-Württemberg statt. Beide sind so erfolgreich, dass sie 2014 für die European Festival Awards nominiert wurden - allein das ist schon eine ganz besondere Ehrung. Für 139 Euro können die Fans auch einiges erwarten: Farin Urlaub Racing Team, Paul Kalkbrenner, Marteria, CRO, Noel Gallagher's High Flying Birds und die deutschen Newcomer Milky Chance sind dabei.

Fusion Festival (25. - 28. Juni)

Das Festival in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern will anders sein als alle anderen Festivals in Deutschland. Wie der Name "Fusion" schon vermuten lässt, präsentiert das Musikfestival eine Verschmelzung - nämlich aus Theater- und Performance-Kunst gepaart mit viel Elektronik. Die Acts werden erst zu Beginn bekanntgegeben, und im Angebot sind nur vegetarische Speisen. Die Ticketpreise starten bei 90 Euro.

Summerjam (3. - 5. Juli)

Drei Tage lang kommen auf einer kleinen Insel im Fühlinger See bei Köln alle Reggae- und Ska-Fans auf ihre Kosten. Zur nicht immer geteilten Freude der Anwohner feiern Musik- und Rasta-Freunde lautstark die Stars ihrer Szene. Mit dabei sind unter anderem Damian Marley - der Sohn von Bob, Protoje, Patrice und Samy Deluxe.

Wem Köln zu weit weg im Norden erscheint, um mal eben vorbeizukommen, der kann vom 19. bis 23. August beim Chiemsee Summer Festival am bayerischen Alpennordrand dabei sein. An fünf Tagen treten dort über 100 Bands aus der Reggae-, Hip-Hop-, Rock- und Elektro-Szene auf.

Splash! (10. - 12. Juli)

Die Hip-Hop-Fraktion strömte jahrelang zum Stausee Oberrabenstein bei Chemnitz, fand dann Asyl bei Bitterfeld und hat mittlerweile bei Gräfenhainichen ein neues Zuhause gefunden – nämlich dort, wo eine Woche später auch Melt! stattfindet. Seinen Namen hat das Festival vom englischen Wort "splash", das unter anderem auch die Bedeutung von "Furore" hat; und genau dafür will das Festival sorgen. Die Veranstalter dachten sich aber auch, der Name würde gut passen, weil das Festivalgelände an einem Stausee liegt. Die Besucher könnten sich dann ja an einem heißen Juliabend körperlich abkühlen. Auf dem Linie-Up 2015 stehen unter anderm die Acts PRhyme, Marsimoto und Chefket. Sie sind seit dem Gründungsjahr 1998 immer mit dabei. Ansonsten stehen wie immer bewährter Hip-Hop, Reggae, Drum'n Bass und Dancehall sowie DJ-Künstler und ein Graffiti-Wettbewerb auf dem Pogramm.

Publikum im Regen vor einer Bühne beim Fusion-Festival (Foto: Anne-Sophie Brändlin/ DW)
Ein Schirm sollte dabei seinBild: DW/A.-S. Brändlin
Hauptbühne bei Rock am Ring 2014 (Foto: Gülden Akyol)
Kultstätte des RockBild: Gülden Akyol
Eine Teilnehmerin des Wave Gotik Treffens sitzt am Freitag (25.05.12) auf einer Wiese in Leipzig bei einem sogenannten viktorianischen Picknick (Foto: dapd)
Viktorianisches Picknick beim Wave Gotik Treffen in LeipzigBild: dapd

Melt! (17. - 19. Juli)

Ein Woche später treffen sich in der Nähe von Dessau die Fans der elektronischen Musik. In einem ehemaligen Braunkohlerevier liegt hier "Ferropolis" - die Stadt aus Eisen, ein Museum für große Bergbaumaschinen. Seit 1997 gibt es hier einmal im Jahr die volle Dröhnung mit elektronischen Pop-, Rock- und Indie-Klängen plus Elektro-Beats. Die Devise lautet: Je schräger, desto besser. Wem das alles zu heiß werden sollte, der kann sich im nahegelegenen See Abkühlung verschaffen.

Wacken Open Air (30. Juli - 1. August)

Auch für die Metal-Fans gibt es das passende Ereignis. In einem kleinen Dorf in Schlewig-Holstein tobt seit 1990 jedes Jahr der Bär. Inzwischen strömen aus aller Welt nicht nur die Freunde der etwas härteren Klänge nach Wacken - das "Wacken Village" zieht auch recht bunte Vögel an, die das Forum benutzen, um vor allem sich selbst darzustellen. Das Wacken Open Air gilt als das weltweit größte Festival seiner Art.

Haldern Pop (13. - 15. August)

Am Anfang stand eine Party für die niederrheinische Dorfjugend, organisiert von 13-jährigen Messdienern. Das war 1981. Drei Jahre später wurde das Haldern Pop Festival aus der Taufe gehoben. Die wenigsten hätten gedacht, dass im Laufe der Jahre Pop- und Rockgrößen wie Extrabreit, Element of Crime oder Franz Ferdinand beim Festival dabei sein würden. Diesmal kommen unter anderem Jack Garratt, Soak, The Districts und Bernd Begemann & Die Befreiung.

c/o pop (19.- 23. August)

Das sogenannte "Trüffelschwein-Festival" startete 2004 in Köln. Den Namen verdankt es der Tatsache, das hier schon so mancher spätere Star entdeckt wurde, so wie Jan Delay zum Beispiel. Ein Jahr zuvor war die internationale Musikmesse "Popkomm" vom Rhein an die Spree nach Berlin gezogen. Die Cologne on Pop (c/o pop) wollte die Lücke füllen und vor allem neuen interessanten Acts die seltene Chance bieten, sich auf einer großen Plattform zu präsentieren. Dazu treten natürlich jede Menge etablierter Künstler wie zum Beispiel Gentleman oder Kelis auf. Welche Stars 2015 dabei sein werden, ist noch nicht bekannt.

Pop=Kultur (26. - 28. August)

Die frühere Berlin Music Week folgte 2010 der nach langen Jahren gescheiterten "Popkomm". Sie nennt sich ab 2015 "Pop=Kultur" und bleibt, was sie bisher gewesen ist: Musikfestival und Branchenmesse. Der Neuzugang im Stelldichein der Festivals zieht in den angesagten Berliner Techno-Club "Berghain" im Stadtteil Friedrichshain um. Außerdem startet das Festival einen Monat früher. Die DW ist seit vielen Jahren Medienpartner.

Reeperbahnfestival (23. - 26. September)

Auch in Hamburg setzen die Veranstalter auf einen Mix aus Festival und Branchentreff. Das Reeperbahn Festival existiert seit 2006 und gilt als das größte Clubfestival in Deutschland. Medienkunst, Bildende und Urbane Kunst, Literatur, Film, Shows und Workshops in vielen einzigartigen Locations bieten auf dem Kiez faszinierende Einblicke. Die Acts All the Luck in the World, Audience Killers und Black Eyed Dog haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Musiker vor einem Gebäude mit dem Logo der Berlin Music Week 2014 (Foto: Reiner Schild/ DW)
So wird's nie wieder seinBild: DW/R.Schild
Publikum vor Tagebaubagger beim Melt! Festival 2014 (Foto: DW/T. Elbern)
Musik und Kulisse beeindruckenBild: DW/T. Elbern