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Deutschland zahlt wieder Zinsen

28. Januar 2013

Erstmals seit rund einem halben Jahr zahlt Finanzminister Wolfgang Schäuble wieder Zinsen für deutsche Staatsanleihen. Experten halten das für ein Zeichen, dass sich die Finanzmärkte erholen.

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Aufgestapelte Euro-Münzen (Foto: Fotolia/fox17)
Bild: Fotolia/fox17

Die Bundesrepublik nahm bei einer Auktion von Anleihen mit einjähriger Laufzeit 2,07 Milliarden Euro ein, teilte die Bundesbank mit. Die Investoren erhalten dafür Zinsen in Höhe von 0,1319 Prozent. Das ist das erste Mal seit rund sechs Monaten, dass die Rendite wieder im positiven Bereich liegt.

Im vergangenen halben Jahr war den Investoren überhaupt keine Zinsen gezahlt worden – sie nahmen sogar in Kauf, dass ihr Geld für die Dauer der Anleihe inflationsbedingt an Wert verlieren würde. Sie taten dies trotzdem, weil deutsche Staatsanleihen auf einem hypernervösen Markt als sicherer Hort galten.

Rückkehr zur Normalität

Trotz des ausgesprochen niedrigen Zinses von nicht einmal einem siebtel Prozent waren die neuen Anleihen begehrt. Die Bundesbank bezeichnete die Nachfrage als "moderat". Das Angebot an diesem Montag war 1,8-fach überzeichnet.

Obwohl der Bundesfinanzminister durch die Ausgabe neuer Schuldscheine jetzt kein Geld mehr verdienen kann wie im vergangenen halben Jahr, bewerten Marktbeobachter diese Entwicklung als positiv. Sie sehen darin ein Zeichen, dass das Vertrauen in die Anleihen anderer Eurostaaten wiederkehrt und die Investoren nicht mehr die für sie ungünstigen deutschen Bedingungen akzeptieren müssen, um für ihr Geld einen sicheren Hort zu finden.

dk/bea/GD (rtr/dpa)