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Vorreiterrolle verloren

18. November 2013

Das ist ein deutlicher Rüffel: Deutschland fällt aus den Top Ten des Klimaschutz-Index von Germanwatch. Die Experten rügen nachlassende Ambitionen der Bundesregierung und eine Blockadehaltung der Deutschen in der EU.

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Ökostrom vs konventioneller Strom Windrad Kohlekraftwerk Overlay (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

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Durch ein "drastisches Absenken der Ambitionen" habe Deutschland seine Führungsrolle in der europäischen Klimaschutzpolitik verloren, kritisierten die Organisationen Germanwatch und Climate Action Network Europe (CAN-E) in ihrem am Montag veröffentlichten Klimaschutz-Index. Deutschland fällt in dem jährlich veröffentlichten Index daher erstmals aus den Top Ten heraus und rutschte von Platz acht auf 19.

Deutschland habe im vergangenen Jahr eine "wenig konstruktive Rolle" in der europäischen Energiedebatte gespielt, rügten die Experten der Entwicklungsorganisation Germanwatch. Zudem habe die Bundesregierung dringend benötigte Reformen des europäischen Emissionshandelssystems und strengerer EU-Richtlinien für spritsparende Autos blockiert. Die Experten kritisierten die Regierung zudem dafür, die Entwicklung der eigenen Energiewende zu verschleppen.

Lob für den Klimasünder China

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Fortschritte verzeichneten die Experten dagegen unerwartet beim bisherigen Sorgenkind China. So habe China, das weltweit das meiste Kohlendioxid verbreite, den Anstieg seiner Schadstoffemissionen im Vergleich zum Vorjahr verringert, sagte Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals am Montag auf der UN-Klimakonferenz in Warschau. Auf dem Klimaschutz-Ranking hat sich China auf Platz 46 verbessert, direkt hinter dem Gastgeberland der Klimakonferenz Polen.

Die drei ersten Plätze des Index blieben leer: Den Experten zufolge unternimmt kein Land genug, um eine gefährliche Klimaerwärmung zu verhindern. Platz vier bis sechs belegen Dänemark, Großbritannien und Portugal.

zdh/uh (AFP, dpa)