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Deutschland im Kaufrausch

20. Dezember 2013

Auf dem Arbeitsmarkt läuft es gut, die Einkommen steigen, die Inflation ist niedrig - da fällt den Deutschen der Griff zum Portemonnaie leicht. Sie sind so kauffreudig wie seit Jahren nicht.

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Bild: Philipp Guelland/Getty Images

Deutsche: Konsumieren statt Sparen

Die deutschen Verbraucher gehen mit großer Zuversicht ins neue Jahr. Die Stimmung der Konsumenten ist derzeit so gut wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Für Januar sagen die Marktforscher der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen überraschenden Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um 0,2 auf 7,6 Punkte voraus, wie die GfK am Freitag mitteilte.

Deutsche: Konsumieren statt Sparen

Als Hauptgrund führten sie die Rahmenbedingungen im Inland an, vor allem die positive Lage am Arbeitsmarkt, die gute Entwicklung bei den Einkommen und die niedrige Inflationsrate. Wegen der niedrigen Zinsen wird es immer unattraktiver, Geld auf die hohe Kante zu legen: Die von der GfK errechnete Sparneigung fiel auf ein Rekordtief.

"Der gute Start des Konsumklimas in das Jahr 2014 signalisiert, dass auch im kommenden Jahr die Binnennachfrage eine wichtige Rolle spielen wird", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Regierungspläne sorgen für Skepsis

Die Verbraucher bewerten in der GfK-Umfrage ihre eigene, künftige Finanzlage allerdings nicht mehr ganz so günstig wie bisher. Dies könne mit den Koalitionsplänen von Union und SPD zusammenhängen. Die Regierung will die Mütterrenten erhöhen. Zudem sollen Menschen mit 63 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen können, wenn sie 45 Jahre lang gearbeitet haben. "Offenbar befürchten einige Verbraucher, dass durch die gefassten Beschlüsse künftig finanzielle Belastungen zur Finanzierung dieser Sozialleistungen auf sie zukommen", sagte Bürkl.

Die Kauflaune der Menschen - die GfK spricht von der sogenannten "Anschaffungsneigung" - ist derzeit so gut wie zuletzt im Dezember 2006. Damals stand eine Erhöhung der Mehrwertsteuer unmittelbar bevor.

hb/js (rtr,dpa)