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Deutschland bewirbt sich um Olympia 2024

Calle Kops28. Oktober 2014

Olympia in Berlin oder Hamburg? Das könnte Wirklichkeit werden. Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes spricht sich für eine Bewerbung um die Ausrichtung der Sommerspiele 2024 oder 2028 aus.

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Die Olympische Flagge weht vor dem Hamburger Rathaus (Foto: Ulrich Perrey/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat sich am Dienstag einstimmig für eine Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 und gegebenenfalls auch 2028 mit Berlin oder Hamburg ausgesprochen. Einen entsprechenden Beschlussvorschlag bringt das Präsidium in die DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember 2014 in Dresden ein. Das gab DOSB-Präsident Alfons Hörmann im Rahmen einer Pressekonferenz in Neu-Isenburg bekannt.

"Wir sind fest davon überzeugt, dass es eine große Chance für die dann eine Stadt und für den gesamten deutschen Sport ist", sagte Hörmann, "und dass das Projekt Olympia gut für unser Land sein kann und sein wird." Die Entscheidung über die deutsche Bewerberstadt fällt auf einer außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung am 21. März 2015 kurz nach der Hamburger Bürgerschaftswahl am 15. Februar. Nach Bekanntgabe der Bewerberstadt ist dann "zu geeigneter Zeit ein Bürgerentscheid abzuhalten", heißt es seitens des DOSB.

Noch viel Arbeit

Bis Ende des Jahres muss der DOSB seinen Antrag auf den Status einer Kandidaten-Stadt beim IOC stellen. Die Spiele 2024 werden am 15. September 2017 durch das IOC vergeben. "Für den deutschen Sport sind die Olympischen und Paralympischen Spiele das wichtigste Ereignis überhaupt", sagt Hörmann: "Olympische und Paralympische Spiele, nachhaltig angelegt, sind eine Chance für das ganze Land und besonders für die Ausrichterstadt und -region. Von München 1972 bis London 2012 wird deutlich, was sie, richtig konzipiert und durchgeführt, in Wirtschaft und Gesellschaft und vor allem im Sport eines Landes auslösen können."

Alfons Hörmann, Präsident des DOSB am 28.10.2014 auf einer Pressekonferenz in in Neu-Isenburg (Foto: Boris Roessler/dpa)
DOSB-Präsident Alfons Hörmann verkündet die Pläne zur deutschen Olympia-BewerbungBild: picture-alliance/dpa

Einer vom DOSB in Auftrag gegebenen repräsentativen Forsa-Umfrage von Anfang September 2014 zufolge würden es mehr als drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger in den beiden Städten begrüßen, Gastgeber Olympischer und Paralympischer Spiele zu sein: In Hamburg 80 Prozent und in Berlin 79 Prozent. "Diese Zahlen verstehen wir sozusagen als Arbeitsauftrag, das Thema weiter professionell und mit aller Kraft zu verfolgen", sagte Hörmann.

Noch viele Unsicherheiten

Die zurzeit noch unsicheren politischen Verhältnisse in den Bewerberstädten lassen anscheinend keine frühere Entscheidung des DOSB für Berlin oder Hamburg zu. In Berlin räumt der Regierende Bürgermeister und Olympia-Befürworter Klaus Wowereit am 11. Dezember sein Amt, in Hamburg gibt es am 15. Februar Neuwahlen. Die Bestätigung von Bürgermeister Olaf Scholz gilt als sicher, doch könnte der SPD-Mann auf einen neuen Koalitionspartner angewiesen sein. Sollten das die Grünen sein, dürfte es die Hamburger Bewerbung deutlich schwerer haben.

Deutschland ist bisher sechs Mal mit seinen Bewerbungen um Olympische Spiele gescheitert. Zuletzt platzte der Traum von Winter-Olympia 2022 in München an einem Bürgerbegehren, als sich in München, Garmisch-Partenkirchen, den Landkreisen Berchtesgaden und Traunstein jeweils über 50 Prozent der Abstimmenden gegen die Spiele aussprachen. 2011 war das Projekt "München 2018" am klaren Wahlsieg des südkoreanischen Pyeongchang gescheitert.