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Deutscher Radiopreis 2014

5. September 2014

Es war eine bunte Mischung von Formaten und Beiträgen, deren Macher in Hamburg mit dem Preis bedacht wurden. Selbst die gute alte Ultrakurzwelle war - Ex-"Focus"-Chefredakteur Markwort sei Dank - ein Thema.

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Deutscher Radiopreis 2014 (Foto: picture-alliance/dpa/C.Charisius)
Bild: picture-alliance/dpa/ C.Charisius

Musikstars wie Taylor Swift und Jan Delay haben am Donnerstagabend in Hamburg die besten Radiomacher Deutschlands gefeiert. Bei der großen Gala im Hafen wurde zum fünften Mal der Deutsche Radiopreis verliehen. Vor etwa 1000 geladenen Gästen wurden zehn Trophäen unter anderem für die beste Sendung und das beste Interview vergeben. Um die Auszeichnung, die gemeinsam von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern verliehen wird, hatten sich 146 Sender mit 361 Beiträgen beworben. Die Gala - moderiert von Multitalent Barbara Schöneberger - wurde live von zahlreiche Radiosendern übertragen, acht Dritte Programme sendeten zeitversetzt.

"Radio wie man es sich nicht nur alle vier Jahre wünscht"

Die Königsdiziplin, die beste Morgensendung, gewann "Arno und die Morgencrew - Berlins lustigste Morgensendung" von 104.6 RTL. "Es ist die Mutter aller Morningshows", zitierte Laudator Wolfgang Trepper die Begründung der Jury. Die Sendung, die es seit fast 23 Jahren gibt, war bereits zum dritten Mal nominiert worden. In den Kategorien bester Moderator und beste Moderatorin triumphierten Kristian Thees von SWR3 und Diane Hielscher von FluxFM.

Mit ihrer Reportage über die synthetische Droge Crystal Meth überzeugten Karoline Scheer und Gerald Perschke vom MDR Sputnik die Jury in der Kategorie Beste Reportage. "Radio wie man es sich nicht nur alle vier Jahre wünscht", lobte die Jury den "Kanzlercheck" der jungen Programme der ARD und überreichte den Preis für die beste Sendung an N-Joy.

Die Moderatorin Barbara Schöneberger beim Deutschen Radiopreis 2014 (Foto: picture-alliance/dpa/ C.Charisius)
Barbara Schöneberger führte in Hamburg durch das ProgrammBild: picture-alliance/dpa/ C.Charisius

Besonders witzig geht es bei radio ffn in Hannover zu: Die Sendung "Günther, der Treckerfahrer" wurde als beste Comedy ausgezeichnet. Dietmar Wischmeyer ist nach Ansicht der Jury "polterig und genial". "Günther", dessen Figur bereits 1989 entwickelt wurde, sei zeitlos. Für die beste Programmaktion wurde Hitradio Ohr aus dem badischen Offenburg ausgezeichnet. Gewürdigt wurde die Aufräumaktion "Kreisputzete". Claudia Roggisch und Yannick Steffen hätten eine gute Tat mit einem spannenden Wettbewerb kombiniert, lobte Sänger Jan Delay bei der Preisgala (Artikelbild). Das beste Interview führten nach Auffassung der Jury Thorsten Otto und Julia Liebing in "Mensch Otto!" auf Bayern 3. Ausgezeichnet wurden sie für ihr Gespräch mit einer Koma-Patientin, das wie "unter Freunden" geführt worden sei.

"Charakterkopf der deutschen Medienlandschaft"

Eine Auszeichnung für seinen Verdienst um das Radio in Deutschland erhielt der Radio-Unternehmer und ehemalige "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort. Er habe in der Radiobranche ein weiteres Talent verwirklicht, sagte Laudator Georg Kofler über den Geehrten. "Schon seit Jahrzehnten ist er ein Charakterkopf der deutschen Medienlandschaft." Markwort war unter anderem Geschäftsführer von Radio Gong 2000 und Antenne Bayern. Markwort sprach sich in seiner Dankesrede gegen das Abschalten der Ultrakurzwelle UKW aus. "Ich denke, die Hörer sollen entscheiden, wie sie Radio hören und mit welchen Geräten", sagte der Unternehmer und Journalist.

Helmut Markwort beim Deutschen Radiopreis 2014 (Foto:picture-alliance/dpa/ C.Charisius)
Verdienst um das Radio: Helmut MarkwortBild: picture-alliance/dpa/ C.Charisius

Auf der Bühne boten unter anderem Andreas Bourani, Jan Delay und Weltstar Taylor Swift eine große Show. "Ich liebe Deutschland", sagte die US-Sängerin, die in Hamburg ihre neue Single "Shake It Off" präsentierte.

Der Radiopreis wurde gemeinsam von den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern ins Leben gerufen und erstmals 2010 in Hamburg verliehen. Die Federführung hat der NDR. Eine vom Adolf-Grimme-Institut ausgewählte elfköpfige Jury vergibt die Preise. Damit sollen die besten Leistungen eines Jahres im Medium Radio gewürdigt werden. Der Radiopreis ist wie der Grimme-Fernsehpreis nicht dotiert.

sti/stu (dpa, epd)