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Deutscher Pkw-Markt legt 2014 zu

5. Januar 2015

Immer mehr Bundesbürger haben Arbeit, Kredite sind billig. Einige kaufen deshalb ein neues Auto - aber längst nicht jeder. Für die deutschen Hersteller wird immer klarer: Wachsen müssen sie anderswo.

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Deutschland Auto Autohaus Autokauf - Kaufvertrag unterzeichnen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

Nach zwei Minus-Jahren haben die Deutschen 2014 wieder mehr neue Autos gekauft. 3,04 Millionen Pkw wurden neu zugelassen, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag in Berlin nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Der Zuwachs lag bei drei Prozent. Verglichen mit früheren Jahren wurden den Autohäusern aber nicht gerade die Türen eingerannt: Seit der Wiedervereinigung kauften die Bundesbürger nur 2013 und 2010 weniger Neuwagen als im vergangenen Jahr.

"Das Ergebnis des Autojahres 2014 ist etwas besser als erwartet, aber ein Grund zum Jubeln ist es nicht", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Angesichts der guten Wirtschaftslage hätte er sich mehr Nachfrage von Privatleuten erhofft. Wissmann verwies auf die "vergleichsweise ordentlichen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen".

Gebrauchtwagenmarkt stagniert

2014 hatten so viele Bundesbürger einen Arbeitsplatz wie nie zuvor, zudem waren die Zinsen historisch niedrig. Der Anteil der Privatkäufer auf dem deutschen Automarkt sank unterdessen von 37,9 Prozent im Vorjahr auf 36,3 Prozent.

Auch dem Gebrauchtwagenmarkt dürfte das günstige Umfeld voraussichtlich wenig genützt haben. Bis Ende November lag die Zahl der Besitzumschreibungen gut mit 6,5 Millionen knapp unter dem Vorjahreszeitraum. Das Kraftfahrtbundesamt will am Mittwoch (07.01.2015) die neuesten Zahlen vorlegen.

Wachstum in USA und China

Die deutschen Autokonzerne wollen 2015 dennoch erstmals mehr als 15 Millionen Wagen bauen. Als Wachstumsmärkte haben sie aber längst Länder wie die USA und China identifiziert, wo der Autoabsatz bis November um vier beziehungsweise acht Prozent wuchs. 5,6 Millionen Autos haben die deutschen Konzerne 2014 in Deutschland zusammengebaut, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten hierzulande wuchs ebenfalls um drei Prozent auf 784.000.

Wer im vergangenen Jahr ein neues Auto kaufte, hatte nach einer Studie in den meisten Fällen danach mehr PS unter der Haube als zuvor. Durchschnittlich fuhren neue Autos in Deutschland mit 140 PS Motorleistung und waren damit so stark wie nie, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen errechnete. Zehn Jahre zuvor waren es demnach noch 121 PS.

ul/hmf (dpa)