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Deutsche Wirtschaft geschrumpft

14. August 2014

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal erstmals seit Anfang 2013 geschrumpft. Grund sind die zahlreichen internationalen Krisen, denen sich die Exportnation Deutschland nicht entziehen kann.

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Symbolbild deutsche Exporte EU
Bild: picture-alliance/dpa

Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr erstmals seit gut einem Jahr geschrumpft. Wegen des schwächelnden Außenhandels und sinkender Investitionen fiel das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Zuletzt hatte es nach neu berechneten Zahlen im ersten Quartal 2013 (minus 0,4 Prozent) einen Rückgang der Wirtschaftsleistung gegeben.

Nach dem rasanten Start ins laufende Jahr bekam die deutsche Konjunktur damit den von vielen Volkswirten erwarteten Dämpfer. Damals profitierte etwa die Baubranche vom milden Winter. Nun sorgten die zahlreichen Krisenherde rund um den Globus für Verunsicherung, insbesondere der Russland-Ukraine-Konflikt und die Entwicklung im Nahen Osten. Dem konnte sich die Exportnation Deutschland nicht völlig entziehen. Die Exporte stiegen nach Angaben des Bundesamtes im Vorquartalsvergleich weniger stark als die Importe, daher wirkte sich der wichtige Außenbeitrag negativ auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung aus. Zudem fiel die sonst übliche Frühjahrsbelebung nach dem außergewöhnlich starken Jahresauftakt schwächer aus. Der Konsum entwickelte sich weiter positiv.

"Der Rückgang war etwas deutlicher als erwartet", sagt Holger Sandte von der Nordea Bank. Auch für das dritte Quartal rechnet er nicht mit viel Schwung. Dennoch sieht Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, keine Rezessionsgefahr. "Der Leitzins ist viel zu niedrig für Deutschland, das entfacht das Wachstum."

zdh/wen (dpa, rtr)