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Deutsche Verbraucher in Kauflaune

26. März 2015

In Deutschland sitzt den Verbrauchern das Geld so locker wie seit vielen Jahren nicht mehr - sie langen auch in hochpreisigen Segmenten wie bei Autos oder Möbeln kräftig zu.

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Symbolbild Einzelhandel Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/E. Rahe

Das entsprechende Konsum-Barometer für April steigt auf 10,0 nach 9,7 Zählern im März, wie die Nürnberger Marktforscher der GfK am Donnerstag prognostizierten. Das ist der höchste Wert seit mehr als 13 Jahren.

Die Bereitschaft, sich teure Güter wie Autos oder Möbel zu kaufen, ist dabei so stark ausgeprägt wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Gute Perspektiven am Arbeitsmarkt, die Aussicht auf steigende Gehälter und niedrige Energiekosten heben die Kauflaune, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Optimismus auf der ganzen Linie

Den Marktforschern zufolge nahmen sowohl die Erwartungen an die Konjunktur und die Einkommensentwicklung als auch die Kauflaune zu. Die Nürnberger Forscher fragen Monat für Monat 2000 Verbraucher, ob sie es derzeit für ratsam halten, größere Käufe zu tätigen. Das entsprechende Stimmungsbarometer stieg bereits das sechste Mal in Folge und kratzt an der im Herbst 2006 erreichten Rekordmarke im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung im Oktober 2006.

Die Konjunkturerwartung stieg zum vierten Mal in Folge, die Einkommenserwartung zum dritten Mal in Folge und die Anschaffungsneigung zum sechsten Mal in Folge.

Nullzinspolitik und Lohnzuwächse

Laut GfK fördert auch die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Nullzinspolitik zumindest indirekt die Konsumfreude der Deutschen: "Die Alternative - das Sparen - ist derzeit wenig attraktiv", so Bürkl. Zudem könnten die Verbraucher auf deutliche Lohnzuwächse hoffen: "Und dieser Optimismus ist nicht unbegründet", sagt Bürkl. Die ersten Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie in Höhe von 3,4 Prozent haben demnach eine "gewisse Signalfunktion" für andere Branchen.

Nur eine Minderheit der Verbraucher sorgt sich darüber, dass Griechenland aus der Eurozone austreten könnte, so Bürkl. Die Mehrheit könne sich nicht vorstellen, dass ein Grexit große ökonomische Auswirkungen habe.

Auf einen Aufschwung deutet auch der Ifo-Index hin: Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer kletterte im März bereits den fünften Monat in Folge.

iw/ul (rtrs, afp)