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Deutsche Panzer für Brasilien

12. April 2013

Brasilien will 34 deutsche Panzer kaufen. Die gebrauchten Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard sollen bei Großereignissen wie den Olympischen Spielen oder dem Weltjugendtag für mehr Sicherheit sorgen.

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Deutscher Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mehrere Großereignisse werfen in Brasilien ihre Schatten voraus: der Papstbesuch beim Weltjugendtag im Juli, die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und die Olympischen Spiele im Jahr 2016. Um die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, rüstet das Land auf: 34 deutsche "Gepard"-Flugabwehrkanonenpanzer stehen auf dem Einkaufszettel der brasilianischen Armee.

Ein General der  Luftabwehrbrigade sagte, der Vertrag mit Deutschland werde in den nächsten Tagen, spätestens aber in der kommenden Woche unterzeichnet. Über den Preis für die Lieferung ist offiziell noch nichts bekannt, Medienberichte sprechen aber von 30 Millionen Euro.

Sicherheit für den Papst

Die ersten acht Panzer sollen schon im Juni in die Hauptstadt Brasilia geliefert werden, gerade rechtzeitig für den Fußball-Konföderationen-Pokal (Confederations Cup), der am 15. Juni beginnt. Auch der Weltjugendtag vom 23. bis 28. Juli in Rio, zu dem der neue Papst Franziskus erwartet wird, soll schon mit deutschen Panzern gesichert werden.

Fußball-Stadion von Brasilia (Foto: Getty Images)
Eine der Spielstätten beim Confederations Cup 2013: das Stadion von BrasiliaBild: Getty Images

Der "FlakPz Gepard", so seine interne Bezeichnung, wurde bereits in den 1970er Jahren entwickelt und produziert. Er war lange Zeit ein maßgeblicher Bestandteil der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr. Auch andere Länder wie Belgien und die Niederlande setzen den für alle Wetterbedingungen geeigneten Panzer ein. Das brasilianische Militär ist bereits mit zur Fahrzeugfamilie gehörigen "Leopard 1A5"-Panzern ausgestattet.

Deutschland hat vor drei Jahren mit der "Außerdienststellung" der Gepard-Panzer begonnen, die eigentlich erst später vorgesehen war. Grund dafür waren die Einsparmaßnahmen bei der Bundeswehr.

All-inclusive-Deal für die Zukunft

Das Panzer-Geschäft mit Brasilien wird neben den 34 Fahrzeugen auch die Wartung sowie die Ausbildung von Soldaten an den Panzern beinhalten.

Seit dem Ende der Militärdiktatur vor knapp 20 Jahren hat Brasilien vergleichsweise wenig in seine militärische Ausstattung investiert. Als aufstrebende Wirtschaftsmacht bemüht es sich nun verstärkt darum, seine Armee zu modernisieren. Haupteinsatzgebiete werden der Schutz der Ölförderanlagen vor der brasilianischen Küste sein, die Sicherung der zum Teil sehr durchlässigen Grenzen im Westen des Landes und entlang des Amazonas gegen Drogenschmuggel und die Teilnahme an internationalen Friedensmissionen.

mak/wa (dpa, afp, rtr)