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Heiß auf den Titel

Olivia Fritz26. Juli 2013

Shoppen als mentale Vorbereitung und eine Feier, die auf jeden Fall steigt: Die deutschen Fußballerinnen gehen optimistisch in das EM-Finale gegen Norwegen. Auch die Bundeskanzlerin drückt die Daumen.

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Das deutsche Team steht abeim Training zur Fußball-Frauen-Europameisterschaft auf dem Trainingsplatz in Stockholm/Schweden. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)
Deutschlands Frauen beim TrainingBild: picture-alliance/dpa

Die einen ließen die Seele baumeln, die anderen machten Stockholm unsicher: Die deutschen Fußballfrauen genossen die letzten freien Stunden vor dem Finale der Europameisterschaft am Sonntag (16 Uhr MESZ) im schwedischen Solna. Einen Tag länger Pause hatte die DFB-Elf als Finalgegner Norwegen, der sich am späten Donnerstagabend erst im Elfmeterschießen gegen Dänemark durchsetzen konnte. Auf die leichte Schulter nehmen werden die deutschen Spielerinnen die Partie aber auf keinen Fall – Norwegen hatte ihnen in der Vorrunde eine historische EM-Pleite zugefügt und das bisher einzige Gegentor des Turniers beschert. "Wir werden uns zerreißen", kündigte Lena Lotzen an. "Wir spielen nicht im Finale, um dort zu verlieren."

EM-Finale: DFB-Frauen zuversichtlich

"Mut, Leidenschaft und Spaß"

Die Shoppingtour ist abgehakt, ab sofort gilt die volle Konzentration dem Finale, betonte Spielführerin Nadine Angerer. "Mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei und noch ein bisschen mit dem Popowackeln werden wir nicht gewinnen." Die Torhüterin, die neben den erfahrenen Verteidigerinnen Saskia Bartusiak und Annike Krahn den Kasten im Halbfinale gegen Schweden sauber hielt, hatte auch das Erfolgsrezept zur Hand: "Wir brauchen Mut, Leidenschaft und Spaß."

Nach einer durchwachsenen Vorrunde mit einen Unentschieden gegen die Niederlande, einem Sieg gegen Island und der Niederlage gegen Norwegen folgten immer konstantere Leistungen in der K.o.-Phase. Vor allem das Halbfinale gegen Schweden begeisterte Fans und Verantwortliche. "Die Spielerinnen sind jetzt auch selbstbewusst", sagte Steffi Jones, DFB-Direktorin für den Frauenfußball im Interview mit der Deutschen Welle. "Es ist alles drin und ich wünsche ihnen jetzt auch den Titel." Glückwünsche zum Finaleinzug gab es auch von hoher Stelle: Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte ein Telegramm, auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm motivierten die jungen Spielerinnen vor dem Endspiel. Auf der Tribüne werden DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Generalsekretär Helmut Sandrock und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich die junge deutsche Mannschaft unterstützen.

Torhüterin Nadine Angerer gibt Anweisungen. (Foto: Alex Grimm/Getty Images)
Hat bisher nur einmal hinter sich greifen müssen: Torhüterin Nadine AngererBild: Alex Grimm/Getty Images

Gefeiert wird auf jeden Fall

Der sechste Einzug in ein EM-Finale nacheinander ist für die runderneuerte deutsche Elf bereits ein Erfolg und so sind die Sektflaschen für die Party, die es auch bei einer Niederlage geben wird, schon kalt gestellt. Sechs Stammspielerinnen waren vor Turnierbeginn ausgefallen, nun hat es auch Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi mit einer Oberschenkelverletzung erwischt. Das Minimalziel Halbfinale ist erreicht, nun kann die Krönung folgen: Der achte EM-Titel für den Rekordmeister Deutschland. Norwegen ist ebenfalls stets ein heißer Kandidat auf den Titel, hat aber die drei EM-Final-Duelle mit Deutschland allesamt verloren (1989, 1991, 2005). Allerdings behielten die Skandinavierinnen beim WM-Endspiel 1995 die Nase vorn.

Gegen keine andere Mannschaft hat die deutsche Auswahl mehr Spiele bestritten als gegen Norwegen, die Bilanz ist nahezu ausgeglichen: 17 Siege, fünf Unentschieden, 14 Niederlagen. Man kennt sich. "Sie sind robust, klar strukturiert und erzwingen immer wieder Torchancen. Sie können gefährlich werden", analysierte Bundestrainerin Silvia Neid. "Aber wir wollen am Ende erfolgreich sein. Wenn man im Finale ist, will man natürlich auch den Titel gewinnen." Die Vergangenheit spricht dafür: Noch nie haben Deutschlands Fußballfrauen ein EM-Finale verloren.