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Deutsche Flieger wieder nach Tel Aviv

26. Juli 2014

Israel steht von diesem Samstag an wieder auf den Flugplänen der größten deutschen Airlines - trotz der Gefahr von Raketenangriffen militanter Palästinenser. Die Pilotenvereinigung Cockpit hat Sicherheitsbedenken.

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Lufthansa-Leitwerk und Flugzeug (Foto: Reuters)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften fliegen ab diesem Samstag wieder von und nach Tel Aviv. Der Flugbetrieb werde schrittweise wieder aufgenommen, teilte der Konzern in Frankfurt am Main mit. "Auf der Basis der neuesten uns vorliegenden Informationen und einer eigenen Bewertung der Sicherheitslage vor Ort" nehme das Unternehmen seine Flüge zum Flughafen Ben Gurion International Airport wieder auf, so die Lufthansa. Nach Plan werde allerdings erst im Laufe der kommenden Tage wieder geflogen.

Betroffen seien alle Flüge der Lufthansa-Gruppe, also auch die von Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines. Für Air Berlin sagte eine Sprecherin: "Wenn alles gut läuft, gibt es am Samstag drei Flüge." Man arbeite eng mit den Behörden zusammen und bewerte die Situation fortlaufend. Dennoch sollten Reisende sich regelmäßig über den Status ihres Fluges informieren, dies riet auch die Lufthansa ihren Fluggästen.

Mehrere US-Fluglinien, die wegen der Raketengefahr ebenfalls Verbindungen nach Israel gestrichen hatten, fliegen bereits seit Donnerstag wieder nach Tel Aviv. Nach der US-Luftfahrtbehörde hatte dann auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ihre Warnung wegen drohenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen aufgehoben. Allerdings riet die EASA, "die Risiken in Bezug auf die Sicherheit von Flügen" sollten weiter "genau beobachtet werden".

Warteschleife wegen Raketengefahr

Auch am Freitag ging der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen weiter. So feuerte die radikalislamische Hamas nach eigenen Angaben drei Geschosse in Richtung Ben Gurion Flughafen. Die israelischen Streitkräfte gaben an, dass zwei Geschosse der Hamas abgefangen worden seien.

Wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft Air Canada sagte, wurde ein aus Toronto kommendes Flugzeug kurz vor seiner Landung in eine Warteschleife beordert, solange "bis der Luftraum als sicher erachtet" wurde. Die Anordnung der israelischen Luftaufsicht habe den Flug AC84 acht Kilometer vor Tel Aviv erreicht. Schließlich sei das Flugzeug mit zehn Minuten Verspätung gelandet.

Bedrohungslage unverändert!?

Die Pilotenvereinigung Cockpit kritisierte die Lufthansa scharf dafür, dass sie ab diesem Samstag wieder Tel Aviv anfliegt. "Wir können die Entscheidung aus sicherheitstechnischer Sicht nicht nachvollziehen. Unseren Erkenntnissen nach hat sich in den letzten Tagen absolut nichts an der Bedrohungslage geändert", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dem Portal "Handelsblatt Online". Nach Angaben der israelischen Armee kann ihr Abwehrsystem "Eisenkuppel" etwa zehn Prozent der von den Palästinensern abgefeuerten Raketen nicht abfangen.

cw/wa/kle (dpa, afp)