1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Firmen fürchten Rubel-Kursverlust

31. Juli 2014

Der Rubel rollt nicht mehr: Immer mehr deutsche Unternehmen machen sich Sorgen, dass sich die Ukrainekrise negativ auf ganze Branchen auswirken könnte.

https://p.dw.com/p/1CmxM
Bild: MAN

Wegen des Geschäftseinbruchs in Russland korrigierte der Maschinenbauer-Branchenverband VDMA seine Produktionsprognose für 2014 zurück: Er rechnet nur noch mit einem Produktionszuwachs von einem statt bisher drei Prozent. "Der Konflikt mit Russland hinterlässt nicht nur im bilateralen Handel Spuren. Er behindert generell die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten unserer Industrie", so Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Für die deutschen Maschinenbauer ist Russland mit einem Umsatz von knapp acht Milliarden Euro der viertgrößte Exportmarkt.

Deutsche Unternehmen betroffen

Auch einzelne deutsche Unternehmen spüren bereits die Nachwirkung der Ukrainekrise: "Die Großunternehmen - besonders in der exportstarken Industrie und im Großhandel - scheint die Befürchtung umzutreiben, dass die eskalierenden geopolitischen Spannungen die Nachfrage auf den für sie besonders wichtigen internationalen Märkten spürbar dämpfen könnten", erklärte der Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank KfW, Jörg Zeuner. Dies gelte für große Konzerne noch stärker als für den Mittelstand. Konflikte wie der mit Russland schürten die Unsicherheit.

Der Lastwagenbauer MAN etwa berichtet von deutlichen Einbußen im Russlandgeschäft. Zuletzt erwirtschafte MAN in Russland etwa fünf Prozent der Umsätze.

Auch der Sportartikelhersteller Adidas schraubte sowohl seine Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr wie auch seine Expansionspläne in Osteuropa zurück. Nach der Talfahrt des Rubel um fünf Prozent seit Jahresbeginn drohe nun auch die Kauflaune der russischen Kunden zu kippen, erklärte der Sportartikelhersteller, der in Russland seit Sowjetzeiten Marktführer ist. Die Eröffnung neuer Läden schiebt Adidas nun hinaus, geplante Schließungen sollen vorgezogen werden.

Bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa leidet die österreichische Tochter Austrian Airlines unter schwächeren Buchungen von Premiumkunden aus Russland.

In dieser Woche hatte die Europäische Union ihre Sanktionen verschärft und Exportverbote für einige Branchen erlassen. Russland hat Gegenmaßnahmen angekündigt.

js/hb (dpa, rtr)