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Deutsche Exporte ziehen an

25. November 2013

Ob Maschinen oder Elektronik: Die Nachfrage auf den Weltmärkten nimmt allmählich wieder zu. Die zunehmenden Exporte helfen der deutschen Konjunktur wieder auf die Beine.

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Meuselwitz (Thüringen): An einem riesigen Riemengetriebe, das für eine Walzenschleifmaschine bestimmt ist, arbeitet am 25.09.2003 der angehende Mechatroniker im dritten Lehrjahr Christian Kühn in der Machinenfabrik Herkules GmbH. Derzeit arbeitet die Firma an einem Großauftrag für einen Kunden aus Shanghai. Das ostthüringische Unternehmen mit 220 Mitarbeitern gehört seit 1992 zur Herkules-Gruppe (Siegen) und produziert Walzenbearbeitungsmaschinen und Ausrüstungen für Walzenwerkstätten für die Stahl,- Metallurgie- und Papierindustrie in der ganzen Welt. Zu den wichtigsten Abnehmerländern gehören neben China auch die USA, Russland, Kuwait, Saudi Arabien Kanada und Schweden. (Ger01-290903)
Bild: picture-alliance/ZB

Die Weltkonjunktur erholt sich langsam und die deutschen Exporte ziehen wieder an: Nach kräftigen Export-Rückgängen führten die deutschen Maschinenbauer im dritten Quartal dieses Jahres Anlagen und Maschinen im Wert von knapp 37 Milliarden Euro aus. Das sind zwar 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr, allerdings verlangsame sich der Abwärtstrend deutlich, teilte der Branchenverband VDMA in Frankfurt mit. Vor allem das Geschäft mit Europa kommt wieder in Schwung: "Entscheidend für diesen Stopp des Abwärtstrends ist, dass der Export in die Mehrzahl der EU-Partnerländer wieder ein positives Vorzeichen trägt", so VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Knapp 40 Prozent der deutschen Maschinenausfuhren gehen in die EU. Kräftige Zuwächse gab es auch in Südkorea, Saudi-Arabien, Mexiko, Südafrika und Japan.

Schwächelnder Riese

Sorgen bereitet nach wie vor der Handel mit China, dem mit einem Exportanteil von 11 Prozent wichtigsten Auslandsmarkt der Maschinenbauer. Auch bei den Exporten in die USA, dem zweitgrößten Exportmarkt der Branche, gibt es keine Zuwächse.

Angesichts der erwarteten Belebung der Weltkonjunktur hofft die Branche auf eine Fortsetzung des positiven Trends 2014, auch außerhalb der EU. Der Maschinenbau ist der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland, die Exportquote liegt bei über 75 Prozent. Die Branche besonders anfällig für Konjunkturflauten, weil sich Unternehmen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten mit Investitionen zurückhalten.

Elekroindustrie im Aufwind

Auch in der Elektroindustrie legen die Exporte zu. Erstmals seit eineinhalb Jahren stiegen im September die Ausfuhren in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Auch die Exporte in die USA legten wieder zu. Im Handel mit China gab es mit knapp 20 Prozent ein besonders starkes Plus. Insgesamt liegen die deutschen Exporte in den ersten neun Monaten dieses Jahres allerdings immer noch 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Für Deutschland weniger erfreuliche Zahlen kommen vom Verband der Chemischen Industrie (VCI): Erstmals seit 2001 übertreffen die Investitionen der Chemiebranche im Ausland die im Inland. "Unsere Unternehmen sind wegen der Kostensteigerungen für Energie am Standort Deutschland erheblich unter Druck", so VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann. Ein weiterer Grund ist die stagnierende Nachfrage in Europa.

hmf/re (dpa)