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Deutsche Bank weniger systemrelevant

12. November 2013

Die Deutsche Bank wird von den Branchenaufsehern als weniger relevant für das weltweite Finanzsystem eingestuft. Eine gute Nachricht für das zuletzt gebeutelte Institut.

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Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

In der neuen Tabelle des internationalen Finanzstabilitätsrat (FSB) gehört die Deutsche Bank nicht mehr zur Gruppe der Geldhäuser, die wegen ihrer Größe und Bedeutung für die Weltwirtschaft als besonders systemrelevant gelten. Zu dieser Kategorie gehören jetzt nur noch der US-Finanzriese JPMorgan und die britische HSBC. Die Deutsche Bank und die Citigroup fielen in die dritte Gruppe zurück. Dort befinden sich weiter die britische Großbank Barclays und das französische Institut BNP Paribas. Was zur neuen Einschätzung des Branchenprimus in Deutschland geführt hat, ließen die Finanzaufseher offen.

"To big to fail"

Als systemrelevant gelten Banken, deren Pleite das gesamte Finanzsystem gefährden könnte, die also zu groß sind, um sie zusammenbrechen zu lassen ("too big to fail"). Um das Risiko durch diese Geldgiganten zu begrenzen, müssen sie nach dem Willen des FSB von 2016 an schärfere Kapitalanforderungen erfüllen als kleinere Banken. Der FSB soll im Auftrag der wichtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer (G20) das Finanzsystem nach der Finanzkrise neu regulieren.

Für die Deutsche Bank bedeutet die Herabstufung, dass sie von Anfang 2016 an nur einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffer von zwei Prozent vorhalten muss. Damit bräuchte sie von 2019 an insgesamt 9,0 Prozent hartes Kernkapital. Nach der vor einem Jahr veröffentlichten Liste wären es noch 9,5 Prozent gewesen.

Höhere Eigenkapitalquoten verteuern das Geschäft für die betroffenen Banken, sind ein Wettbewerbsnachteil. Durch die Herabstufung spart die Deutsche Bank also Geld. Für das wegen mutmaßlicher Bilanztricksereien, Hypothekenklagen, des Verdachts von Zinsmanipulationen und wegen des Streits um die Pleite der Kirch-Mediengruppe in die Kritik geratene Institut keine schlechte Nachricht.

wl/SC (rtr, dpa)