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Agrarspekulation als Problem erkannt

25. Mai 2014

Im Streit um Spekulationsgeschäfte mit Lebensmitteln kommt die Deutsche Bank ihren Kritikern entgegen. Künftig will sie sicherstellen, dass neue Finanzprodukte das Entstehen von Preisspitzen bremsen.

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Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main (Foto:"Daniel Roland/AFP/Getty Images)
Bild: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Diese Auskunft hat ein Sprecher der Deutschen Bank gegeben. Damit bestätigte Deutschlands größtes Geldhaus einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Es sollten keine Fonds mehr angeboten werden, die auf sogenannten Momentumstrategien beruhen. Diese setzen auf kurzfristige Preistrends bei Agrarrohstoffen und treiben damit die Notierungen tendenziell nach oben. Weitere Details nannte der Sprecher nicht.

Verbraucherschutzorganisationen wie Foodwatch und Oxfam werfen Banken vor, mit ihren Termingeschäften mit Getreide, Öl und anderen Rohstoffen die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe zu treiben und damit zum Hunger in den Entwicklungsländern beizutragen. Foodwatch begrüßte den Schritt der Deutschen Bank. "Dieser Mini-Teil-Ausstieg ist ein erstes Eingeständnis, dass die Kritik an der Agrarspekulation nicht einfach vom Tisch gewischt werden kann", erklärte ein Sprecher. "Konsequent wäre jetzt jedoch ein Komplett-Ausstieg aus der Agrar- und Öl-Spekulation, nicht nur ein bisschen Portfolio-Kosmetik."

Viele deutsche Banken hatten sich öffentlichkeitswirksam aus dem Rohstoff-Derivatemarkt zurückgezogen. Landwirte können sich mit dem Kauf der an Börsen gehandelten Papiere gegen fallende Preise absichern. Die Deutsche Bank fährt zwar ihr Geschäft mit physischen Rohstoffen zurück, hält aber am Derivate-Handel damit fest.

sti/chr (rtr, kna)