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Deutsche Bank reduziert Rohstoffgeschäft

5. Dezember 2013

Mais, Weizen, Mehl - Deutschlands größtes Geldhaus will wegen geringer Rendite künftig nicht mehr mit Agrarprodukten handeln. Das berührt aber keineswegs die umstrittene Spekulation mit Nahrungsmitteln.

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Die Deutsche Bank in Frankfurt (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Die Deutsche Bank verabschiedet sich von Teilen ihres Rohstoffgeschäfts. Der Handel mit physisch exisiterenden Rohstoffen wie Öl, Getreide, Futtermittel oder Grundmetallen soll aufgegeben werden, heißt es in einer Mitteilung des Finanzinstituts. Als Grund sehen Branchenkenner die hohen Kosten bei der Lagerung. Zuletzt hatten die Banken mit dem Handel von Agrarrohstoffen immer schlechtere Renditen erzielt. Im Sommer hatte auch die US-Großbank JPMorgan ihren Rückzug aus diesem Bereich angekündigt.

Gleichzeitig will sich der Konzern aber weiter auf zwei Kernkompetenzen konzentrieren: den Handel mit Edelmetallen und Finanzderivaten. Damit hält die Bank auch an den umstrittenen Derivaten auf Lebensmittel fest. Diese werden von Nichtregierungsorganisationen als Spekulationsinstrument kritisiert. Nach Ansicht der Kritiker tragen die Derivate erheblich zur Preissteigerung von Lebensmitteln und damit zum Hunger weltweit bei.

Die Deutsche Bank hatte dies immer bestritten. Jürgen Fitschen, der Chef der Deutschen Bank, erklärte im Januar dieses Jahres, die Derivate seien sogar nützlich. Der Hunger könne nur gestillt werden, wenn es gelinge, Kapital auf intelligente Weise in diese Bereiche zu lenken.

Spekulation mit Nahrungsmitteln - Ursache für Hungerkrisen?

Nach Recherchen der Nichtregierungsorganisation Oxfam gehört die Deutsche Bank zu den weltweit größten Spekulanten mit Nahrungsmitteln. Demnach verwalten die Fondsgesellschaften der Bank Agrarrohstoffderivate im Wert von 3,79 Milliarden Euro.

nm/rb (epd,dpa, rtr)