1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Von "Vollpfosten" und "Spackos"

2. Juli 2013

Er gilt als Maßstab für gutes und korrektes Deutsch: der Duden. "Vollpfosten", "Spacko" und der "Shitstorm" gehören jetzt mit zum Inventar der neuen Ausgabe. Dabei hat sich nicht nur inhaltlich einiges getan.

https://p.dw.com/p/1909x
Durch eine Lupe ist der Begriff Shitstorm als Ausdruck für einen Entrüstungssturm in einem Internetmedium am 28.06.2013 in Berlin im neuen Duden des Jahres 2013 zu sehen. (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Begriffe aus dem worldwideweb wie "Shitstorm", der einen Sturm aus Wut und Empörung in sozialen Netzwerken definiert, wurden neben "Facebook" oder "Social Media" in den neuen Duden aufgenommen, der in diesen Tagen erscheinen wird. Der vor allem über das Netz angekündigte "Flashmob", einer mehr oder weniger spontanen Menschenansammlung auf öffentlichen Plätzen, gehört ebenfalls zu den Neuerungen im Standard-Nachschlagewerk der deutschen Sprache.

Aktualität als Eintrittskarte

Die aktuelle Finanzkrise liefert dem Duden auch weitere Begriffe wie "Eurobonds", "Schuldenbremse", "Finanztransaktionssteuer" und "Zockerpapier". Die Aufnahme des Wortes "Vorständin" gilt trotz der kaum von Frauen besetzten Führungsposten als Vorstoß für die Gleichberechtigung. Viele Begriffe sind wegen ihrer Aktualität, Häufigkeit oder Brisanz in den neuen Duden aufgenommen worden. Andere wie der "Stickhusten" oder "Füsillade", wurden gestrichen.

Herausforderungen für den Verlag

Die Neuauflage soll einen klaren Schlussstrich hinter die Negativschlagzeilen der vergangenen Monate ziehen. Interne Umstrukturierungsmaßnahmen führten zu zahlreichen fristlosen Entlassungen der Beschäftigten. Der Umzug des Verlags von Mannheim nach Berlin und die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Sprache wurden ebenso heftig kritisiert.

Der neue Duden präsentiert sich erstmals als sogenanntes All-in-one Produkt aus Buch, Software und App für Smartphones. Verlagschefin Marion Winkenbach ist trotz Internet von dem Erfolg der Printausgabe überzeugt. "Das ist ein Werkzeug wie Messer und Gabel, das hat jeder daheim", so die Geschäftsführerin.

da/uh