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Hunger-Drama am Brandenburger Tor

18. Oktober 2013

Die Situation der hungerstreikenden Asylbewerber wird immer kritischer. Eine Lösung am Brandenburger Tor - mitten in der Hauptstadt Berlin - ist aber nicht in Sicht.

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Flüchtling am Pariser Platz in Berlin (Foto: Ole Spata/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Hungern am Brandenburger Tor

Das Bundesinnenministerium lehnt es ab, auf die Forderungen der hungerstreikenden Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor einzugehen. Deutschland biete Bedürftigen Asyl, aber "ob jemand nach den international anerkannten Regeln dieser Hilfe bedarf, das wird im Asylverfahren geklärt und nicht auf Straßen und Plätzen", sagte ein Sprecher dem Berliner "Tagesspiegel".

Unterdessen hat sich die Lage der rund 20 Flüchtlinge verschärft. Notärzte sind in immer kürzeren Abständen im Einsatz. "Die Situation ist sehr ernst", sagte der evangelische Landesbischof von Berlin-Brandenburg, Markus Dröge, nach einem Besuch vor Ort.

Seit Tagen sind die Flüchtlinge auf dem Potsdamer Platz vor dem Brandenburger Tor im Hungerstreik. Sie fordern Asyl, eine angemessene Unterbringung und die Abschaffung der Residenzpflicht, die Asylbewerbern vorschreibt, den Landkreis, in dem sie registriert sind, nicht zu verlassen.

Wowereit zeigt Verständnis

Die Polizei schließt ein Eingreifen nicht mehr aus. "Einen Gruppensuizid in der Öffentlichkeit können wir nicht zulassen", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf. "Wir werden darauf achten, dass sich die Teilnehmer des Hungerstreiks nicht in Lebensgefahr bringen."

Verständnis für die Flüchtlinge zeigte der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). "Ich unterstelle, dass hier Menschen protestieren, die aus Not gekommen sind und jetzt für ihre Rechte kämpfen", sagte er der "Berliner Zeitung". Das sei "in Ordnung", rechtfertige aber noch nicht jede Aktionsform. Ein Hungerstreik sei jedenfalls "kein geeignetes Mittel": "Ich finde, es gibt andere Möglichkeiten", sagte Wowereit.

det/sc (afp, epd)