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Bootsflüchtlinge ertrinken vor Ägypten

21. September 2016

Sie wollten ins vermeintlich sichere Europa und kamen schon nach wenigen Seemeilen um. Ein Boot mit afrikanischen Flüchtlingen ist untergegangen. Unklar ist, wie viele Menschen an Bord waren.

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Bootsflüchtlinge im Mittelmeer
Jedes Jahr versuchen tausende Flüchtlinge über das Mittelmeer in die EU zu gelangen (Archivbild).Bild: Reuters/D.Z. Lupi

Vor der ägyptischen Mittelmeerküste nahe der Stadt Alexandria ist nach ägyptischen Angaben ein Flüchtlingsboot gekentert. Nach Angaben des ägyptischen Gesundheitsministeriums kamen mindestens 42 Passagiere ums Leben. 150 Menschen seien gerettet worden, teilte ein Vertreter der ägyptischen Provinzverwaltung von Beihera mit.

Nach Angaben der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA waren rund 600 Menschen an Bord, andere Quellen sprachen von 300 Menschen. Es handele sich um Flüchtlinge aus Syrien, Ägypten und anderen afrikanischen Ländern.

Wird 2016 das "tödlichste Jahr im Mittelmeer"?

Hilfsorganisationen zufolge ist der Seeweg zwischen Libyen, aber auch Ägypten und Italien inzwischen zur wichtigsten Route für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden. Begünstigt vom guten Wetter waren in diesem Jahr über 200.000 Afrikaner über das Mittelmeer nach Europa gelangt.

Die Fahrt in schrottreifen und überfüllten Booten ist ein großes Risiko. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen zwischen Januar und Juni mehr als 2800 Menschen ums Leben, als sie versuchten nach Europa zu gelangen. 2015 waren es im gleichen Zeitraum 1838 Menschen. Im gesamten vergangenen Jahr hat es laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR 15 Prozent weniger Unglücksfälle gegeben. "Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, wird 2016 das tödlichste Jahr im Mittelmeer", erklärt die UN-Organisation. Vor Kreta waren im Juni rund 320 Flüchtlinge gestorben, als ihr Boot unterging. Überlebende berichteten damals, das Boot sei in Ägypten in See gestochen.

mas/uh (ap,dpa, rtr)