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Zypern ruft um Hilfe

18. Dezember 2012

Dem Euro-Mitglied geht das Geld aus: Ohne internationale Finanzhilfen wird das Mittelmeerland in wenigen Tagen zahlungsunfähig. Doch die Troika steckt noch mitten in der Buchprüfung. Bis zur Überweisung kann es dauern.

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Eine zypriotische Ein-Euro-Münze (Foto: dapd)
Bild: dapd

Sollte das Land nicht "in den kommenden Tagen" 250 bis 300 Millionen Euro erhalten, könne die Regierung unmittelbar anstehende Schuldrückzahlungen nicht leisten, sagte Finanz-Staatssekretär Christos Patsalides vor dem Parlament in Nikosia. Insgesamt liege der unmittelbare Finanzbedarf bei 420 Millionen Euro. Allerdings sei es Zypern gelungen, 170 Millionen Euro aus Quellen von "außerhalb" einzusammeln.

"Es gibt keinen Plan B"

Patsalides rief die Staatsunternehmen dazu auf, der Regierung Geld aus ihren Pensionsfonds zu leihen. Andernfalls müssten Regierungsangestellte in diesem Monat möglicherweise auf ihr Gehalt verzichten. Mithilfe des Geldes könne die Regierung die Gehälter bis Ende Februar weiter zahlen.

Zypern: Regungslos im Sog der Krise

Wie der Staatssekretär weiter sagte, hat die Regierung keinen Plan B für den Fall, dass die derzeitigen Verhandlungen mit der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) scheitern.

17 Milliarden entsprechen fast der Wirtschaftskraft

Ende November hatte Finanzminister Vassos Shiarly erklärt, Zypern benötige 17 Milliarden Euro über eine Vierjahresperiode bis einschließlich 2016. Die Summe entspricht fast dem Bruttoinlandsprodukt des Mittelmeerlandes. Derzeit untersucht die Troika den Hilfsantrag Zyperns, der am 21. Januar der Euro-Gruppe vorgelegt werden soll. Selbst bei einem positiven Bescheid würde es allerdings noch Wochen dauern, bis das Geld Nikosia erreicht.

rb/li (afp, dapd)