1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Weniger Wachstum in China

18. Oktober 2012

Die Wirtschaft der Volksrepublik wächst so langsam wie seit Beginn der Finanzkrise nicht mehr. Im dritten Quartal legte sie nur noch um 7,4 Prozent zu.

https://p.dw.com/p/16RnG
Ein chinesischer Arbeiter auf Stahlstreben (Foto: picture-alliance/dpa)
Bauarbeiter ChinaBild: picture-alliance/dpa

Das Wirtschaftswachstum Chinas ist auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen. Die Konjunktur legte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 7,4 Prozent zu, teilte das Statistikamt in Peking mit. Es ist der siebte Rückgang in Folge. Damit verfehlte die Wirtschaft das von der Regierung gesetzte Ziel.

Angesichts des schwächeren Außenhandels und der unzureichenden heimischen Nachfrage war bereits im zweiten Quartal nur ein Wachstum von 7,6 Prozent verzeichnet worden. Die Schuldenkrise in Europa und die schlechte Konjunktur in den USA haben zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage nach Waren "Made in China" geführt. Die Exporte trugen 2011 laut Weltbank mit 31 Prozent zum chinesischen Wachstum bei.

Deutsche Exporte spüren das Schwächeln

Die konjunkturelle Abkühlung in der zweitgrößten Volkswirtschaft macht sich weltweit bemerkbar. Auch deutsche Exporteure profitieren stark vom China-Geschäft und bekommen nun den Wachstumsrückgang zu spüren. 2011 hat Chinas Wirtschaft noch um 9,2 Prozent zugelegt. In den ersten drei Quartalen wurden 7,7 Prozent erreicht. Für die krisengeplagten Europäer ist dieses Wachstum immer noch fantastisch hoch.

"Wir sollten uns bewusst sein, dass die Grundlagen für eine stabile Wirtschaft wegen des beträchtlichen Rückgangs bei den Unternehmensgewinnen und des Wachstums der Finanzeinnahmen noch nicht solide genug sind", sagte Chinas Premier Wen Jiabao. Es habe aber Verbesserungen in der Entwicklung und Umstrukturierung gegeben.

Asien: Das Mega-Wachstum flaut offenbar ab

Positive Signale vom Einzelhandel

Positive Signale kamen derweil vom chinesischen Einzelhandel. Die Binnennachfrage legte seit Anfang des Jahres um 0,3 Prozentpunkte auf 14,4 Prozent zu. Überdies stiegen die Investitionen in Fabriken und andere Vermögenswerte.

Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) hat ihre Vorhersage für China für das ganze Jahr von 8,5 auf nur noch 7,7 verringert. Ein Schwellenland mit viel Nachholbedarf wie China braucht aber schnelles Wachstum, um ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen und seine Probleme lösen zu können.

Lo/hp (rtrd, dapd, dpa)