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Weltbank sagt Armut den Kampf an

3. April 2013

Die Weltbank hat ein ehrgeiziges Ziel formuliert. Bis zum Jahr 2030 soll die extreme Armut auf der Welt fast vollständig beseitigt werden. Bankchef Kim rief die internationale Gemeinschaft zu größeren Anstrengungen auf.

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Romahütte in Bulgarien (Foto: AFP/Getty Images)
Roma in BulgarienBild: AFP/Getty Images

Die 188 Mitgliedsländer der globalen Finanzorganisation müssten mit aller Kraft und im Eiltempo daraufhin arbeiten, die extreme Armut bis zum Jahr 2030 weitgehend auszurotten, sagte Weltbankpräsident Jim Yong Kim. Müssen derzeit rund 20 Prozent der Weltbevölkerung, mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen, sollen es dann noch höchstens drei Prozent sein.

Es gehe darum, das Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung eines jeden Landes zu erhöhen, sagte Kim in einer Rede an der Georgetown University in Washington. Trotz aller Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten lebten noch immer 1,2 Milliarden Menschen in extremer Armut, 870 Millionen hungerten jeden Tag und rund 6,9 Millionen Kinder im Alter unter fünf Jahren stürben jährlich an Nahrungsmangel.

Die Weltbank wird laut Kim ihre Prioritäten bei der Auswahl von Förderprojekten stärker als bisher auf den Aspekt der Armutsbekämpfung ausrichten und die Gesetzgeber ihrer Mitgliedsländer regelmäßig daran erinnern. Die Organisation werde die Fortschritte messen und in einem jährlichen Bericht veröffentlichen. Zudem wolle die UN-Organisation den Austausch von Erfahrungen bei der Armutsbekämpfung zwischen den Partnern organisieren.

Ist das Ziel realistisch?

Der wirtschaftliche Aufstieg in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien hat dazu beigetragen, dass Hunderte von Millionen Menschen den Weg von der Armut in eine neue globale Mittelschicht schafften, die nach Angaben der Weltbank und der Vereinten Nationen von zwei bis zehn Dollar am Tag lebt. Der Weltbankpräsident sieht den Schlüssel zur weiteren Verringerung der Armut im schnelleren Wirtschaftswachstum in Regionen wie Südasien oder in Afrika südlich der Sahara. Eine Welt ohne Armut sei in Reichweite, sagte Kim. "Unsere Pflicht muss es sein, dafür zu sorgen, dass diese günstigen Umstände durch überlegte Entscheidungen ergänzt werden, um diese historische Möglichkeit zu verwirklichen."

Außerdem müssten die Früchte des Wachstums gerechter verteilt werden, fügte Kim an. Zudem müsse man sich darauf konzentrieren die Folgen von Naturkatastrophen zu bewältigen. Der jetzige Fortschritt bei der Armutsbekämpfung könnte allerdings von der globalen Erwärmung zunichtegemacht werden, warnte er. Der Klimawandel sei "eine fundamentale Bedrohung für wirtschaftliche Entwicklung und den Kampf gegen die Armut".

Das von den Vereinten Nationen ausgegebene Millenniumsziel, die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren, sei bereits im Jahr 2010 erreicht worden, sagte Kim gut zwei Wochen vor der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

qu/kle (rtr, dpa, afp, AP)