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USA: Donald Trump gewinnt auch Vorwahl in New Hampshire

24. Januar 2024

Die US-Vorwahl der Republikaner in New Hampshire zeigt: Ex-Präsident Donald Trump ist beim zweiten Anlauf für die Präsidentschaftskandidatur wohl nicht mehr zu stoppen - Kontrahentin Haley blieb die Nummer zwei.

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Donald Trump bei der Wahlparty der US-Republikaner am 23. Januar 2024 in Nashua in New Hampshire
Vorwahlsieger Trump: Hat die US-Republikaner bis auf Weiteres voll im GriffBild: Pablo Martinez Monsivais/AP Photo/picture alliance

Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat Donald Trump auch bei der zweiten Vorwahl einen klaren Sieg eingefahren: Der 77-Jährige setzte sich bei der wichtigen Vorwahl seiner Partei im Bundesstaat New Hampshire im Nordosten der USA gegen seine einzig verbliebene Konkurrentin, die frühere UN-Botschafterin der Vereinigten Staaten, Nikki Haley, durch. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen liegt Ex-Präsident Trump bei gut 54 Prozent, Haley kommt auf rund 43. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.

Noch nie hat ein Bewerber das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner verloren, nachdem er die Vorwahlen in den ersten beiden Bundesstaaten für sich entschieden hatte. Den ersten Sieg hatte Trump im Bundesstaat Iowa errungen.

In seiner Rede nach dem Wahlgang in New Hampshire griff Trump Präsident Joe Biden von den Demokraten an, den er als "Schlimmsten in der Geschichte" der USA bezeichnete. Die Vereinigten Staaten nannte der Republikaner ein Land im Niedergang und im Scheitern. Trump attackierte zudem Haley und sagte, wenn die Vorwahlen deren Heimatstaat South Carolina erreichen, "werden wir leicht gewinnen".

"Eine Trump-Nominierung ist ein Biden-Sieg"

Haley landete in New Hampshire zwar mit einen passablen Ergebnis auf Rang zwei - ihre Hoffnungen auf ein knappes Rennen oder gar einen Sieg wurden allerdings nicht erfüllt. Die 52-Jährige betonte dennoch, das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner sei "noch lange nicht vorbei". "Das am schlechtesten gehütete Geheimnis in der Politik ist, wie sehr die Demokraten gegen Donald Trump antreten wollen", sagte Haley. "Eine Trump-Nominierung ist ein Biden-Sieg."

Kandidatin Nikki Haley bei einer Rede am 23. Januar 2024
Kandidatin Haley: Hoffnung auf Heimatstaat South Carolina, wo Trump auch in Umfragen führtBild: Andrew Burke-Stevenson/Zuma/IMAGO

Haley hatte in New Hampshire auf eine Überraschung gehofft. Sie setzte zudem darauf, dass in dem Bundesstaat auch als Unabhängige registrierte Wähler an den Vorwahlen teilnehmen dürfen, was moderate Politiker wie sie begünstigt.

Nun geht es ihr um einen Sieg bei der Abstimmung Ende Februar in South Carolina. Ein Heimspiel. Dort war Haley sechs Jahre lang Gouverneurin. Eine Niederlage gegen Trump in dem südlichen Bundesstaat wäre für sie daher besonders blamabel. Doch auch dort führt Trump in Umfragen mit großem Abstand. 

Zwar hat Haley sich in den vergangenen Monaten im parteiinternen Machtkampf deutlich nach vorn gekämpft. Als sie ihre Bewerbung bekanntgab, lag sie in Umfragen im niedrigen einstelligen Bereich. Doch zum jetzigen Zeitpunkt scheint es extrem unwahrscheinlich, dass sie den früheren US-Präsidenten noch überholen kann.

Biden: Trump-Kandidatur ist sicher

US-Präsident Biden von den Demokraten sagte dann auch, nun sei klar, dass Trump der Kandidat der Republikaner werde. "Und meine Botschaft an das Land ist, dass der Einsatz nicht höher sein könnte. Unsere Demokratie. Unsere persönlichen Freiheiten", so Biden.

US-Präsident Joe Biden bei einer Ansprache am 5. Januar 2024 zum dritten Jahrestag des Kapitol-Sturms
Amtsinhaber Biden: Keine parteiinterne KonkurrenzBild: AFP

Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Bei den Demokraten fanden am Dienstag inoffizielle Vorwahlen in New Hampshire statt, die Biden gewann und ihm einen symbolischen Schub gaben. Der Präsident setzt im Rennen um das Weiße Haus erneut auf das Thema Abtreibungsrecht, mit dem die Demokraten bereits bei den Zwischenwahlen 2022 erfolgreich waren.

Allerdings gibt es bei vielen Politikern und Wählern der Demokraten Zweifel, dass Biden mit 81 Jahren der richtige Kandidat ist. Er ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 siegte Biden gegen Trump, der eine von Chaos und Skandalen geprägte vierjährige Amtszeit hinter sich hatte und den Wahlsieg Bidens bis heute nicht anerkennt.

sti/AR/kle (afp, ap, dpa, rtr)

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