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Politik

US-Soldat bei Taliban-Anschlag getötet

23. Dezember 2019

Die Taliban haben nach eigenen Angaben einen US-Soldaten in Nordafghanistan getötet. Parallel führen sie weiterhin Friedensgespräche mit den USA - die Präsident Trump gerne mit einer Waffenruhe verknüpft hätte.

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Ein US-Marine in der Provinz Helmand (Archivbild)
Ein US-Marine in der Provinz Helmand (Archivbild)Bild: AFP/W. Kohsar

In der nordafghanischen Provinz Kundus ist bei einem Kampfeinsatz ein US-amerikanischer Soldat getötet worden. Das teilten die US-Streitkräfte in Afghanistan mit. Seit Anfang 2019 kamen damit 20 Angehörige der US-Streitkräfte bei kampfbezogenen Einsätzen ums Leben.

Die Taliban reklamierten den Angriff für sich. Kämpfer der radikalislamischen Miliz hätten ein "US-Fahrzeug im Bezirk Char Darah von Kundus" attackiert, teilte der Taliban-Sprecher Sabilhullah Mudschahid mit. Es habe auch mehrere Verletzte unter den Soldaten der US-Armee sowie der afghanischen Armee gegeben.

Gespräche laufen wieder

Der Anschlag erfolgte weniger als zwei Wochen, nachdem die USA und die Taliban ihre zwischenzeitlich zum Erliegen gekommenen Friedensgespräche wiederaufgenommen haben. Bei den Gesprächen zwischen den USA und den Taliban geht es um die Bedingungen eines US-Truppenabzugs aus Afghanistan. Die USA waren 2001 nach den Anschlägen des 11. September in Afghanistan eingerückt, um das Terrornetzwerk Al-Kaida zu bekämpfen.

Donald Trump Ende November auf einer US-Basis in Afghanistan
Donald Trump Ende November auf einer US-Basis in AfghanistanBild: Getty Imags/AFP/O. Douliery

US-Präsident Donald Trump will ein Ende des 18-jährigen Bürgerkriegs in dem Land - auch, um für das Wahljahr 2020 einen außenpolitischen Erfolg vorweisen zu können. In Washington wird seit einigen Tagen spekuliert, dass die Regierung bald den Abzug von 4000 US-Soldaten aus Afghanistan ankündigen könnte. Trump verfolgt seit langem das Ziel, die Truppenzahl in dem Land zu senken. Als er Ende November Soldaten dort besuchte, bekräftigte er, die Truppenstärke von zwischen 12.000 und 13.000 auf etwa 8600 reduzieren zu wollen.

Ein Erfolg bei den Friedensgesprächen würde dies erleichtern. Im September hatte Trump die Verhandlungen jedoch nach einer Reihe von Anschlägen zunächst für "tot" erklärt. Am 7. Dezember kamen Vertreter beider Seiten allerdings wieder in Doha zusammen. Bei Trumps Ankündigung zur Wiederaufnahme der Gespräche hatte er eine Waffenruhe als Vorbedingung gefordert - was die Taliban bislang abgelehnt haben.

Afghanistans Präsident  Aschraf Ghani
Afghanistans Präsident Aschraf GhaniBild: picture-alliance/AA/S. Sadat

Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, erklärte noch am Mittwoch, die Gespräche seien auf einem guten Weg. "Wir nähern uns einer wichtigen Phase", schrieb er nach Gesprächen unter anderem mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani und dem früheren Präsidenten Hamid Karzai auf Twitter. Ghanis Büro erklärte in einer Mitteilung, Khalizad habe ihn über die jüngsten Gespräche mit Vertretern der Taliban und pakistanischen Funktionären unterrichtet. Der Erklärung zufolge wurde dabei die Hoffnung auf eine Waffenruhe geäußert.

stu/rb (afp, dpa)