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US-Armee offline

9. Juni 2015

Wegen eines Hackerangriffs hat die US-Armee ihre Internetseite vorübergehend stillgelegt. Die Spur der Cyberattacke soll nach Syrien führen. US-Präsident will dem Treiben ein Ende setzen.

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US-Soldat am Computer (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach der Entdeckung der Cyberattacke seien "geeignete Vorsichtsmaßnahmen" ergriffen worden, teilte ein Armeesprecher in Washington mit. Der Angriff galt nach offiziellen Angaben der Seite www.army.mil, die sich an die breite Öffentlichkeit richtet und - wie es heißt - keine geheimen oder personenbezogenen Informationen enthält. Daten seien bei dem Hackerangriff nicht gestohlen worden, so das US-Militär.

Zu dem Angriff bekannte sich im Kurznachrichtendienst Twitter die "Syrische Elektronische Armee", die der syrischen Regierung von Staatschef Baschar al-Assad nahesteht. Hacker veröffentlichten nach eigenen Angaben auf der Website der US-Armee Botschaften, die die Ausbildung von syrischen Rebellen durch die USA verurteilten. Die "Syrische Elektronische Armee" wird auch mit Hackerangriffen auf diverse Medien-Websites in den vergangenen Jahren in Zusammenhang gebracht, darunter Angebote der "New York Times" und der "Washington Post". Auch das Twitter-Konto des Fotodienstes der Nachrichtenagentur AFP sowie Konten bei sozialen Netzwerken des britischen Senders BBC wurden angegriffen.

"Erhebliche Schwachstelle"

Die US-Regierung wurde in jüngster Zeit bereits wiederholt Opfer von Cyberattacken. Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Personalverwaltung der US-Regierung persönliche Daten von bis zu vier Millionen aktiven und ehemaligen Regierungsangestellten gestohlen worden sein könnten. Medienberichten zufolge kam der Angriff aus China. Ende Mai wurde mitgeteilt, dass unbekannte Hacker der US-Steuerbehörde IRS die Daten von rund 100.000 Steuerzahlern gestohlen haben. Nach Informationen des Fernsehsenders CNN führte die Spur nach Russland. Bereits im Oktober waren Hackerangriffe auf Computersysteme des Weißen Hauses und des US-Außenministeriums verübt worden, die Medienberichten zufolge ebenfalls aus Russland kamen.

US-Präsident Barack Obama kündigte an, den Kampf gegen Hacker zu verschärfen. Seit längerem zeige sich, dass ältere Computersysteme in den USA eine "erhebliche Schwachstelle" seien, sagte Obama zum Abschluss des G7-Gipfels in Bayern. "Das Problem wird nicht verschwinden, es wird sich beschleunigen", warnte er. Deshalb müssten sich die USA dagegen technisch besser wappnen und mindestens so stark sein wie die Angreifer.

Barack Obama bei der G7-Abschluss-PK (Foto: Getty Images)
Will gegensteuern: Barack ObamaBild: S. Gallup/Getty Images

wa/kle (afp, rtr)