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UN fordern mehr Geld für Syrien

14. Januar 2014

Vor der internationalen Geberkonferenz in Kuwait haben die Vereinten Nationen um Hilfe für die hungernden Kriegsopfer in Syrien gebeten. Allein in diesem Jahr braucht das UN-Welternährungsprogramm zwei Milliarden Dollar.

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Syrische Flüchtlinge im Libanon (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres zeichnet einen Tag vor der Konferenz ein düsteres Bild: Für die Menschen in der Region sei auch in Zukunft dringend humanitäre Hilfe notwendig. Um Kriegsopfer in Syrien vor dem Hunger zu bewahren, benötigt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nach eigenen Angaben jede Woche 35 Millionen Dollar (25,6 Millionen Euro). Insgesamt seien mehr als sieben Millionen Syrer auf Hilfe bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln angewiesen.

Etwa 4,25 Millionen Menschen - Kriegsvertriebene im eigenen Land - werden derzeit von den UN mit dem Notwendigsten versorgt. 2,9 Millionen Syrer haben ihre Heimat verlassen. Viele von ihnen sind in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern untergekommen, oftmals unter erbärmlichsten Bedingungen. Allein in diesem Jahr rechnet das WFP mit Gesamtkosten für seine Syrienhilfe von fast zwei Milliarden US-Dollar.

Zu dem eintägigen Treffen am Mittwoch in Kuwait werden Vertreter von mehr als 120 Staaten, Hilfswerken und regionalen Organisationen erwartet.

Islamische Hilfswerke haben bereits angekündigt, dass sie die Flüchtlinge und Vertriebenen aus Syrien mit 400 Millionen US-Dollar unterstützen wollen. Und auch die EU hat schon Hilfe versprochen: Sie will 165 Millionen Euro bereitstellen. Die versprochenen Gelder sollen unter anderem für die medizinische Versorgung und psychologische Hilfe verwendet werden.

Ein Teil der Summe soll aber auch an diejenigen Länder fließen, die syrische Flüchtlinge aufnehmen, erklärte die zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva. Damit sind vor allem Jordanien und der Libanon gemeint, die durch die neu errichteten Flüchtlingscamps selbst vor große Herausforderungen gestellt wurden.

Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation IHH bei der Arbeit in Gaza (Foto: AFP)
Ein Mitarbeiter der islamisch-türkischen Hilfsorganisation IHH bei der ArbeitBild: Mohammed Abed/AFP/Getty Images

Polizei durchsucht Räume von Hilfsorganisation

Im Nachbarland Türkei macht unterdessen der angebliche Waffenschmuggel durch eine Hilfsorganisation Schlagzeilen. Die türkische Polizei hat am Dienstag im Grenzgebiet zu Syrien ein Lager der islamisch-türkischen Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) durchsucht. Die Razzia könnte im Zusammenhang mit der Kontrolle eines Lastwagens am 1. Januar stehen. In dem Fahrzeug mit Hilfsgütern für Syrien sollen damals neben Hilfsgütern auch Waffen transportiert worden sein. Der Fund wurde aber am darauf folgenden Tag von Innenminister Efkan Ala dementiert. IHH-Vizepräsident Huseyin Oruc protestierte heftig gegen die Polizeiaktion und sprach von einer Verschwörung. Seine Stiftung sieht sich als Opfer des aktuellen Machtkampfes zwischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und seinen Widersachern.

In der Nacht zum Dienstag wurden aus der syrischen Stadt Aleppo wieder schwere Kämpfe zwischen Rebellen und den syrischen Regierungstruppen gemeldet. Wenige Stunden zuvor hatten die USA und Russland eine Waffenruhe in der umkämpften Stadt als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Friedenslösung vorgeschlagen.

djo/se (dpa, AFP, EPD)