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UN bitten um Finanzhilfe für Nordkorea

9. April 2015

Die Lebensmittelversorgung von Millionen Nordkoreanern ist nicht gesichert. Besonders Kinder sind betroffen. Die Vereinten Nationen bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe.

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Nordkorea Alltag (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/David Guttenfelder

Angesichts des verbreiteten Hungers in Nordkorea haben die Vereinten Nationen (UN) einen Hilfsappell im Umfang von 111 Millionen Dollar (103 Millionen Euro) gestartet. Mit dem Geld sollten die fünf UN-Organisationen vor Ort wie etwa das Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedürftige Nordkoreaner mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und anderen lebensnotwendigen Gütern versorgen, teilten die UN in New York mit.

Mehr als ein Viertel der Kinder unterernährt

In dem isolierten kommunistisch regierten Land haben den Angaben zufolge rund 70 Prozent der Einwohner, das entspricht etwa 18 Millionen Menschen, keinen Zugang zu einer "angemessenen und abwechslungsreichen Ernährung für ein gesundes Leben". 27,9 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden unter chronischer Mangelernährung, zitierte die UN in ihrer Erklärung aus einem Bericht von 2012. Zwar seien Hilfslieferungen in das abgeschottete Land politisch schwierig, jedoch erkenne die Führung in Pjöngjang in den letzten Jahren den Mangel offener an.

Sanktionen und Misswirtschaft verstärken Probleme

Seit 2013 haben die USA Nordkoreas Außenhandelsbank, die wichtigste Bank für den Devisenhandel, mit Sanktionen belegt. Die Strafaktionen sollen das Atomprogramm des kommunistischen Landes behindern. Die US-Sanktionen hätten "zu signifikanten Problemen und Verzögerungen beim Übertragen von finanziellen Mitteln" nach Nordkorea im vergangenen Jahr geführt, so die UN. Das wiederum habe beispielsweise dazu geführt, dass das Welternährungsprogramm statt 2,4 Millionen nur 1,8 Millionen Menschen Hilfe leisten könne. Die Sanktionen und andere Faktoren wie die schlechte Infrastruktur sorgten "für eine instabile Wirtschaft, die eine potenzielle humanitäre Krise" auslösen könne.

In Nordkorea gibt es immer wieder Hungersnöte, die durch Überschwemmungen, Dürren sowie Missmanagement verstärkt werden. Bei einer Hungersnot Mitte und Ende der 90er Jahre starben Schätzungen zufolge hunderttausende Nordkoreaner.

cr/fab (dpa, afp, ap)