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Politik

UN-Bericht: Iran verletzt Waffenembargo

13. Januar 2018

Experten der Vereinten Nationen werfen dem Iran vor, Waffen an die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen zu liefern und damit gegen ein Waffenembargo des UN-Sicherheitsrates zu verstoßen.

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Jemen schießt ballistische Rakete auf Saudi-Arabien
Eine ballistische Rakete aus dem Jemen auf dem Weg nach Saudi-ArabienBild: Reuters/Houthi War Media

Die Experten waren im November und Dezember nach Saudi-Arabien gereist, um Raketenangriffe der Huthis im Mai, Juli, November und Dezember in Richtung Riad zu untersuchen. Sie identifizierten laut ihrem Bericht Reste von Raketen, zugehörige Militärausrüstung und Drohnen, "die aus dem Iran stammen und nach der Verhängung des Waffenembargos in den Jemen eingeführt wurden". Sie gehen davon aus, "dass die Islamische Republik Iran den Paragrafen 14 der Resolution 2216 nicht einhält", heißt es in dem 79-seitigen Bericht.

Iran weist Vorwürfe zurück

Der UN-Sicherheitsrat hatte im April 2015 ein Waffenembargo und Strafmaßnahmen gegen die Huthi-Rebellen verhängt. Russland, das ein Embargo gegen alle Konfliktparteien gefordert hatte, enthielt sich der Stimme. Der Iran bestreitet eine militärische Unterstützung und Waffenlieferungen an die Aufständischen und wirft den USA vor, "gefälschte" Beweise für diese Vorwürfe vorzulegen.

Die von Saudi-Arabien angeführte und von den USA unterstützte Militärkoalition gegen die Rebellen beschuldigte nach allen Raketenangriffen aus dem Jemen den Iran. Nach dem ersten Raketenbeschuss hatte die Militärkoalition eine Blockade gegen den Jemen verhängt. Dies führte nach Angaben von Hilfsorganisationen dazu, dass sich die dortige katastrophale humanitäre Lage weiter verschlimmerte.

Unendliches Leid

Hinter dem Bürgerkrieg im Jemen steht ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Seit dem Eintritt der von Riad geführten Militärkoalition in den Krieg im März 2015 wurden mehr als 8750 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Mehr als acht Millionen Menschen könnten den Vereinten Nationen zufolge ohne direkte Hilfe verhungern.

fab/ie (afp, APE)