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Neue Unruhen in Kiew

11. Januar 2014

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei gekommen. Mindestens zehn Demonstranten wurden verletzt, darunter auch der ehemalige Innenminister.

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Ukraine: Ex-Innenminister Juri Luzenko mit Kopfverletzungen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Dutzende Demonstranten hatten sich am Freitagabend vor einem Gericht in Kiew versammelt, das drei Männer wegen der geplanten Sprengung einer Lenin-Statue zu sechs Jahren Haft verurteilt hatte. Laut dem russischen Staatsfernsehen kam es zu den Zusammenstößen, als Demonstranten die Polizei mit Steinen bewarfen, um sie am Abtransport der Verurteilten zu hindern.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen wurde Ex-Innenminister und Oppositionsführer Juri Luzenko schwer verletzt. Seine Frau Irina sagte dem Oppositionssender Hromadske, ihr Mann habe versucht, die Gewalt zu verhindern, sei aber von der Polizei mit Stöcken auf den Kopf geschlagen worden. Er habe Kopfverletzungen erlitten und befinde sich auf der Intensivstation.

Polizei weiß nichts von Verletzten

Ukrainische Oppositionsseiten zeigten Bilder des 49-jährigen mit einem Verband um den Kopf und einem Pflaster über dem Auge. Den Angaben zufolge wurden auch mindestens neun weitere Demonstranten bei den Zusammenstößen verletzt. In einer Erklärung der Polizei hieß es dagegen, von Verletzten sei nichts bekannt.

Luzenko ist ein Vertrauter der früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenko, die derzeit in Haft sitzt. Er selbst wurde 2010 ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt, im April 2013 jedoch auf Druck der EU vorzeitig freigelassen.

Kritiker betrachteten die Prozesse gegen die beiden pro-europäischen Politiker als politisch motiviert. Luzenko spielte eine wichtige Rolle bei den Protesten im November gegen die Entscheidung von Präsident Viktor Janukowitsch, ein seit langem geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU vorerst auf Eis zu legen.

re/haz (rtr, afp, dpa)