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Taliban-Angriff auf Oberstes Gericht

11. Juni 2013

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich vor dem Obersten Gerichtshof Afghanistans in die Luft. Er riss mindestens 17 Menschen mit in den Tod. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Blutbad.

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Ein Mann trägt eines der Anschlagsopfer (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Direktes Ziel des Anschlags waren offensichtlich Mitarbeiter des Obersten Gerichtshofs in der afghanischen Hauptstadt. Mitten im Feierabendverkehr im sonst hochgesicherten Kabul steuerte ein Attentäter ein mit Sprengstoff präpariertes Auto in den voll besetzten Bus mit Gerichtsangestellten. Laut Polizei wurden 17 Menschen getötet und 40 weitere verletzt.

Das Gebäude liegt wenige Hundert Meter von der festungsartig gesicherten amerikanischen Botschaft entfernt.

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich in einer Mitteilung zu dem Anschlag. Die Islamisten sehen im Obersten Gerichtshof ein Symbol für die Unterdrückung im Land. Dort würden Landsleute misshandelt, während "Ungläubigen" Befugnisse erteilt würden, hieß es in dem Schreiben der Taliban weiter. Sie drohten weitere Attentate gegen die Justiz an.

Taliban töten Zivilisten

Rauch steigt aus einem einem Gebäude des Flughafens (Foto: AFP)
Anschlag auf den Flughafen in KabulBild: Massoud Hossaini/AFP/Getty Images

Immer häufiger kommen bei den Anschlägen der Islamisten, auch in der Hauptstadt Kabul, Zivilisten ums Leben. Der Anschlag auf die Mitarbeiter des Gerichts ist der zweite innerhalb von zwei Tagen. Am Montag hatten Talibankämpfer stundenlang den internationalen Flughafen in Kabul beschossen, alle sieben Angreifer kamen dabei ums Leben.

Das politische Büro der Vereinten Nationen (UN) in Kabul ist inzwischen bereit, mit den Taliban in einen Dialog zu gehen. Es soll um Menschenrechte und die Vermeidung ziviler Opfer gehen. Allein in diesem Jahr sind nach UN-Angaben etwa 3000 Zivilisten getötet oder verletzt worden - die meisten von ihnen bei Selbstmordanschlägen und Bombenexplosionen.

nem/wl/sc (afp, dpa, rtr, APE)