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Kinder: Die Opfer des Krieges

8. Februar 2014

Frauen und Kinder sind zunehmend die Leidtragenden des Afghanistan-Konflikts. Ihre Opferzahl stieg im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent. Die Vereinten Nationen veröffentlichten jetzt eine erschreckende Bilanz.

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Binnenflüchtlinge in Kabul (Foto: DW)
Bild: DW/H. Sirat

"Es ist die erschreckende Realität, dass die meisten in Afghanistan getöteten Frauen und Kinder im Alltag ums Leben kommen - sei es zu Hause, auf dem Weg zur Schule, bei der Arbeit auf dem Feld oder auf dem Weg zu einer Veranstaltung", bilanzierte die zuständige UN-Direktorin für Menschenrechte, Georgette Gagnon. Nach ihren Worten wurden im vergangenen Jahr 561 Kinder getötet und 1195 verletzt. Unter den Frauen gab es 235 Todesopfer und 511 Verletzte. Gagnon sprach vom furchtbarsten Jahr für Frauen und Kinder am Hindukusch.

Rekordhoch bei zivilen Opfern

Insgesamt registrierten die Vereinten Nationen im vorigen Jahr so viele zivile Opfer wie nie zuvor in dem seit 13 Jahren anhaltenden Konflikt. So gab es 2959 getötete und 5656 verletzte Zivilisten, wie aus dem jetzt veröffentlichten UN-Bericht zum Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konfliktgebieten weiter hervorgeht. Das sei ein Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zu 2012.

Immer mehr zivile Opfer in Afghanistan

Die meisten Zivilisten wurden bei Sprengstoffanschlägen oder Selbstmordangriffen der Taliban getötet oder verletzt, die ihre Angriffe laut UN mit dem Abzug der internationalen Truppen intensiviert haben. Immer öfter würden Bomben auf öffentlichen Plätzen wie Märkten, Straßen und in der Nähe von Regierungsgebäuden gezündet. Außerdem gab es zivile Opfer bei Auseinandersetzungen unter Extremisten sowie mit afghanischen und internationalen Soldaten. Seit 2009 wurden laut UN im Zuge des Kriegs in Afghanistan rund 14.000 Zivilisten getötet.

Die Bundesregierung hatte in dieser Woche ihren Afghanistan-Fortschrittsbericht veröffentlicht. Sie musste festhalten, dass auch die Zahl der Gefallenen bei der afghanischen Armee und Polizei im vergangenen Jahr stark gestiegen ist. In den ersten elf Monaten 2013 verdoppelte sie sich demnach verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf landesweit rund 4600. Die Sicherheitslage bleibe insgesamt angespannt, hieß es.

se/SC (ape, rtre, dpa)