1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Snowden beantragt Asyl in Russland

16. Juli 2013

Seine Tage im Transit des Flughafens Scheremetjewo könnten gezählt sein: Der amerikanische Ex-Geheimdienstler Snowden ersucht Russland offiziell um vorläufiges politisches Asyl. Der Kreml hatte Zustimmung signalisiert.

https://p.dw.com/p/198M7
Journalists crowd inside the terminal F of Moscow's Sheremetyevo airport, on July 12, 2013, where US National Security Agency (NSA) fugitive leaker Edward Snowden reportedly remains without making any contact with the swarm of international reporters at the scene. Snowden has requested a meeting with leading Russian rights activists and lawyers at the airport in Moscow where he has been stuck in transit for the last three weeks, the campaigners invited said today. AFP PHOTO / KIRILL KUDRYAVTSEV (Photo credit should read KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images)
Flughafen Moskau-ScheremetjewoBild: Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images

Tagelang hatte es in Moskau Verwirrung um die konkreten Absichten des abtrünnigen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters gegeben: Jetzt beantragte der von den USA per Haftbefehl gesuchte IT-Spezialist Edward Snowden offiziell vorübergehendes politisches Asyl in Russland. Dies teilte der Anwalt Anatoli Kutscherena am Dienstag mit, der die Verhandlungen mit Snowden geführt hatte. Der Chef der russischen Migrationsbehörde, Konstantin Romodanowski, bestätigte der Agentur Itar-Tass den Eingang des Schreibens. 

Der ehemalige Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA hat umfangreiche Überwachungsprogramme der USA und Großbritanniens enthüllt. Er sitzt nun bereits seit mehr als drei Wochen im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo fest, da die USA seinen Reisepass für ungültig erklärt haben.

Amerikaner Edward Snowden mit Menschenrechtsaktivisten vor der Presse in Moskau (foto: RIA Novosti)
Snowden mit Menschenrechtsaktivisten vor der Presse auf dem Moskauer FlughafenBild: picture-alliance/dpa

Snowden wurde inzwischen sowohl von Bolivien als auch von Venezuela und Nicaragua offiziell Asyl angeboten. Unklar ist aber, wie er aufgrund seiner ungültigen Papiere dorthin gelangen kann. Die USA wollen von Russland seine Auslieferung erreichen.

Kremlchef bot Asyl an

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Vortag sein Angebot, Snowden aufzunehmen, bei einem Auftritt in St. Petersburg erneuert. Er hatte aber auch an die Bedingungen erinnert: Snowden könne nur Asyl erhalten, wenn er den "amerikanischen Partnern" keinen weiteren Schaden zufüge, etwa durch neue Enthüllungen.

Glenn Greenwald, ein Journalist des britschen "Guardian", hatte jüngst erklärt, Snowden verfüge noch über sehr viel brisantes Material. Die seien überall in der Welt verteilt. 

Die russische Einwanderungsbehörde hatte erläutert, für die Bearbeitung eines Aufnahmeantrags seien bis zu drei Monate vorgesehen. In dieser Zeit dürfe der Asylsuchende nicht ausgewiesen werden. Snowden könnte damit im Transitbereich bleiben oder aber in ein Aufnahmelager wechseln... 

SC/sti (afp, APE, rtre, dpa)