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Schwere Gefechte in Bangui

26. Dezember 2013

Die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui ist erneut von schweren Gefechten erschüttert worden. Dabei wurden fünf Soldaten getötet, die der Friedenstruppe der Afrikanischen Union angehörten.

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Soldaten MISCA-Mission in Bangui, der Haupstadt der Zentralafrikanischen Republik (Foto: Getty Images)
Bild: MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images

Die fünf Soldaten stammen aus dem Tschad. Sie seien unter ungeklärten Umständen getötet worden, teilte ein Armeesprecher mit. In der unübersichtlichen Lage verstärkten die französische Armee und die Friedenstruppen der Afrikanischen Union (MISCA) den Schutz des Flughafens. Zehntausende Menschen haben dort Schutz vor den immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen zwischen christlichen und muslimischen Milizen gesucht.

Die über den gesamten Mittwoch andauernden Gefechte mit zum Teil schweren Geschützen richteten sich nicht gegen die auf dem Flughafen stationierte Friedenstruppe, sondern fanden in einem anderen Stadtteil von Bangui statt. Dabei wurden nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz mindestens 40 Menschen getötet. Außerdem habe das Rote Kreuz etwa 60 Verletzte behandelt, sagte ein IKRK-Sprecher. Hunderte Menschen flohen vor den Kämpfen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit beruhigte sich die Lage. Am Donnerstag verstärkte die französische Armee ihre Präsenz in den noch weitgehend menschenleeren Straßen der Hauptstadt.

Zwischen die Fronten

Die Truppen des Tschad, dem muslimischen Nachbarstaat der Zentralafrikanischen Republik, geraten in dem Konflikt zunehmend zwischen die Fronten. Den Soldaten wird von der mehrheitlich christlichen Bevölkerung vorgeworfen, mit den überwiegend muslimischen Séléka-Milizen zu sympathisieren, die den Übergangspräsidenten Michel Djotodia unterstützen. Ein MISCA-Sprecher kündigte an, die Truppen des Tschad würden aus Bangui in den Norden des Landes verlegt.

Der Tschad stellt 850 Soldaten der 3700 Mann starken MISCA-Truppe. Hinzu kommen weitere 1600 Soldaten aus #link:17286571:Frankreich.' Gemeinsam sollen sie der Gewalt im Land ein Ende bereiten. In der Zentralafrikanischen Republik herrscht Chaos, seit das Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Rebellenchef Djotodia wurde Übergangspräsident und löste die Séléka offiziell auf. Die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hält aber unvermindert an.

pg/wa (afp)